Hallo Sesto,
AtlonXP hat geschrieben:Das gibt die E3D Fraktion hier nicht gerne zu.
Da ich nicht zu der zitierten Gruppe gehöre, kann ich, ohne einen Krieg hier vom Zaun zu brechen, meinen Senf auch noch dazugeben.
Den V2 gibt es auch in der 1.75 (2mm) Version. Damit kann man weiterhin mit den Vor- und auch Nachteilen des Tefloneinsatzes im V2 arbeiten.
AthlonXP hat jedoch recht, der V2, in beiden Varianten, ist eine Spur weniger kritisch und damit etwas mehr anfängergeeignet als ein ganz-Metall Hot End wie der E3D (oder mein Pico). Der kritische Punkt beim ganz-Metall Hot End ist der Retract. Einmal zu viel Retract und das Filament klebt im Hot End fest und geht weder vor, noch zurück. Das bloße Aufheizen um es wieder 'in Gang zu bringen' nützt nichts, da der Lüfter die kalte Stelle, an dem das Filament festklebt, kühl hält. Da muss man den Lüfter für mehrere Sekunden (10-30) ausschalten, damit das Hot End dort warm werden kann. Dann rechtzeitig das Filament lösen und gleich wieder den Lüfter einschalten. Das Ganze ist etwas beängstigend (beim ersten Mal), mit etwas Erfahrung ist es nur mehr frustrierend (bei mir bisher 2x). Der Tefloneinsatz im V2 macht diesen Typ eines Hot Ends sehr unkritisch, was diese Fehlerquelle betrifft.
Einige der Nachteile vom V2:
- Die Extruderlängung. Diese ist nicht unerheblich. Irgendwo im Forum gibt es sogar ungefähre Längenwerte. Nibbels hat einen Firmware-Mod, der die Nachteile der Längung fast völlig beseitigt.
- Das langsame hochkriechen der Temperatur in den Bereich des Tefloneinsatzes kann zu einem ebenso langsamen Ansteigen des Widerstandes führen, bis der Extruderschrittmotor langsam beginnt, Schritte zu verlieren. Dieser Effekt tritt eher bei längeren Druckaufträgen auf. Abhilfe ist eine Zwangskühlung des V2s im Bereich der Kalt- bzw. Übergangszone.
- Die Lebensdauer des Tefloneinsatzes ist, je nach verwendetem Material, und damit einhergehender Drucktemperatur, begrenzt. Das Material beginnt langsam seine Eigenschaften zu verändern (erhöhte Reibung = Widerstand), eventuell auch seine Form. Der Tefloneinsatz kann schwer als Ersatzteil zu besorgen sein.
- Der Tefloneinsatz begrenzt auch die maximale Drucktemperatur (siehe vorigen Punkt). Damit sind einige zurzeit eher exotische Materialien nicht mehr druckbar.
Das Alles bedeutet keineswegs, dass man mit dem V2 nicht arbeiten arbeiten. Die meisten im Forum sind glücklich damit. Ich selbst habe fast zwei Jahre damit gedruckt, und habe noch immer einen 3.0mm und 1.75mm V2 in der Reservekiste liegen.
AtlonXP hat geschrieben:Für das schnelle und grobe Drucken, halte ich 3,0 mm für eher geeignet.
Das scheint einzuleuchten, ich kann es nicht bestätigen. Ich verwende 1.75er Material mit einer 0.6mm Düse, bei 0.4-0.5mm Schichthöhe fürs 'Schnelle und Grobe' recht erfolgreich, hier ist jedoch kein V2 im Einsatz - das könnte einen Einfluss haben.
Sesto hat geschrieben:Dieses seint (bj 2014) schon sehr überlagert zu sein da es sich nicht mal ansatzweise gut drucken lässt.
Ich habe hier noch PLA Filament herumliegen (unverpackt), dass ich mit meinem Mendelbausatz 2011 bekam. Das lässt sich noch gut drucken. Ich habe mehrere PLA Filamente, in diversen Farben, die schon zwei oder mehr Jahre auf dem Buckel haben und sich noch gut drucken lassen.
Ich würde daher das Filament noch nicht abschreiben. Es fehlt dir vielleicht noch an Erfahrung.
Abschließend noch eine Bemerkung zu ganz-Metall Hot Ends und deren Anfängereignung:
Wenn diese nicht geeignet wären, hätte Conrad mit dem RF100 einen Riesenfehler gemacht, da dieser scheinbar so ein Hot End im Einsatz hat (unbestätigt, aber
dieser Beitrag scheint darauf hinzuweisen). Dazu zitiere ich Conrad bezüglich dem RF100:
Komplettpaket für den Einstieg
Keine Vorkenntnisse nötig
mjh11