Hi!
Die 100 Grad sind ein grober Wert - wenn du die Platte Wärmetechnisch vermessen würdest, würdest du feststellen, daß es
da erhebliche Unterschiede teilweise gibt...
Was wichtig ist, ist das die Platte gut geheizt ist. Ich lass sie immer min. 3-4 min. wenn Sie die gewünschte Temperatur erreicht hat, sich dort einpendeln. Wenn die Heizmatte 100 Grad hat, heißt das nämlich noch lange nicht, daß auch die Keramikplatte oder was sonst noch drauf ist (Kepton, Dauerdruckplatte etc...) auch schon 100 Grad hat...
Beim Heizbettscan wird a) die Höhe und b) ein Höhenprofil der mit Sicherheit nicht 100% planen Oberfläche ermittelt. Diese wird dann beim nächsten Druck - vorrausgesetzt, die Z-Kompensation ist in deinem Gcode auch aktiviert - heran gezogen, um die ersten Schichten auszugleichen.
Wichtig ist aber, daß du am besten das Filament raus nimmst und den Extruder auf Temperatur bringst. Hintergrund ist, daß Filament wirkt ja als ein veränderlicher Wiederstand bei der Messung, was Auswirkungen auf die Druckverhältnisse hat und bis zum Abbruch führen kann, weil die Ergebnisse für die FW unplausibel sind... Muß nicht, aber kann..
Und das andere ist die eventuellen Filamentreste an der aussenseite der Düsenspitze - damit stimmt ja die Höhe auch wieder nicht genau - also darf das Zeug keinesfalls noch fest sein - am besten den Extruder aufheizen und die Düse außen gut abwischen.
eventuelle reste sind dann nachher kein Problem, da durch die Extrudertemperatur das Zeug ja nicht fest wird und somit weggedrückt wird...
Dann sollte es auch klappen!
Das andere ist dein Filament was Oo meint. Der Drucker reagiert sehr fein auf Veränderungen. Wenn du nun 3 mm als Filament eingestellt hast, es aber eigentlich nur 2,7 mm hat, dann extruierst du jedes mal 10%(!) zuviel Material! Das kann kein gutes Druckbild geben - und wird irgendwann deine Düse kollabieren lassen - sprich verstopfen...
Umgekehrt natürlich wenn das Filament zu dünn ist, ist das genausowenig förderlich... Dann kommen nur so dünne Fädchen, die keinerlei verbindung haben, weil Sie zu dünn sind und somit in die Luft gedruckt werden. Nur, wenn Sie sauber auf das Bett oder die jeweils darunterliegende Schicht im späteren Verlauf gedruckt wird, kann eine vernünftige Verbindung der Schichten bzw. der ersten Schicht mit dem Heizbett zustande kommen...
Ich schreib übrigens bewußt "kann"! Das ist sozusagen die Grundvorraussetzung! Das passiert nämlich nur dann auch wirklich, wenn die Extruierte Temperatur des Materials auch stimmt...
Wenn Sie zu kalt ist, kommt ´ne kalte Wurst auf dem darunter liegenden Layer zum liegen - kannst später so auseinander ziehen... Ist es zu heiß, dann verschmilzt es zwar, aber dann "verläuft" dein Modell wie Schokolade in der Sonne - Details? Keine Chance...
Aber erstmal Filament messen (Messchieber auf 1 m länge alle min. 10 cm den Durchmesser mal messen und den Durchschnitt errechnen und entsprechend im Slicer korrigieren und einen sauberen Heatbedscan durchführen.
Dann sollte die Welt schon wieder freundlicher aussehen....
Gruß, Christian