Beitrag #3 von rf1k_mjh11 » Di 3. Mär 2015, 18:14
Thomas/Käse,
Ich habe mir schon mal vor 2 oder 3 Jahren PLA90 besorgt (weiss, 3mm). Ich habe das meiste davon immer noch. Hier ist mein Eindruck:
Das Material (in Filament-Form) ist nicht so spröde wie reines PLA, eher so 'weich' wie ABS. Man kann also das Filament nicht wie Spaghetti abknicken, dass es abbricht, sondern muss es regelrecht abschneiden.
Die notwendigen Drucktemperaturen waren ähnlich wie reines PLA. Bezüglich Verzug (warping) war es beim drucken halb zwischen PLA und ABS. Das heisst, reines PLA hat praktisch null Verzug und daher eher wenig Haftungsprobleme, ABS, hingegen, hat dafür einiges, weshalb man für ABS eine höhere Bettemperatur braucht, und eher eine Einhausung und eher Haftungsprobleme. Das PLA90 hatte deutlich erkennbaren Verzug, aber weniger als ABS. Damals konnte ich keine höheren Bettemperaturen fahren als ca. 70°-80° (der Drucker war/ist mein alter Mendel) und kann folglich nicht beurteilen wie sich das ausgewirkt hätte.
Verwundert hat mich, seinerzeit, dass die Drucktemperaturen für PLA90 praktisch gleich mit normalem PLA waren. Ich hätte mir höhere Temperaturen erwartet, da das Material auch höhere Temperaturen aushalten sollte. Andererseits sind 90° auch weit von 190° entfernt ....
Über eine tatsächlich höhere Temperaturverträglichkeit vom PLA90 kann ich leider keine Aussage machen. Da musst du dich auf die Datenblätter verlassen.
Ich hatte das Material seinerzeit besorgt, da der X-Schlitten auf meinem Mendel schon deutliche Spuren von Verzug aufwies, der durch die Nähe zum beheizten Bett hervorgerufen wurde. Ich hatte also mein X-Schlitten gleichzeitig von Kugellagerführung auf Linearkugellagerführung umgebaut und in PLA90 ausgedruckt. So läuft es noch heute.
mjh11
RF1000 (seit 2014) mit:
Pico Hot End (mit eigenem Bauteil- und Hot End Lüfter)
2. Y-Schiene
Ceran Bett
X-Schleppkette nicht höher gestellt
Schienen/Spindeln noch nie geschmiert
Microschalter für 'Z'
FW RF.01.47 (von Conrad, modif.)