Beitrag #95 von rf1k_mjh11 » Fr 13. Feb 2015, 10:23
easygoing,
Ich warte schon ein paar Wochen auf eine V2 für 1.75mm. Ich habe seit Mitte Dezember eine Spule 1.75-er Material, dass ich zur Zeit nicht brauchen kann.
(Ganz stimmt das nicht - ich habe auch ein Pico Hotend bei mir sitzen - habe aber noch nicht die Schneid aufgebracht, es einzubauen/anzupassen und damit loszudrucken.)
Als ich das 1.75-er Material kaufte, hatte ich auch eine 3mm V1 Düse in reserve, und versuchte, den auf 1.75 umzubauen.
Ich dachte "kein Problem", nahm ein Stück Messingrohr (Aussen- 3.2mm, Innendurchm. 1.9mm - eine alte Kugelschreibermine) und führte es in das Hotend ein. Ich heizte das Hotend auf und führte von Hand das Filament ein. Es kam zwar Material aus der Düse, aber das Drucken hätte nicht geklappt (ich habe das Hotend zum Glück gar nicht eingebaut). Ich kam nämlich kurz danach drauf, dass Hotends gar nicht so einfach sind. Die meisten sind mehrteilig. Es gibt nämlich drei unterschiedliche Bereiche in einem Hotend.
# Einmal die kalte Zone (na, eh' klar), wo das Filament eingeführt wird.
# Dann die Übergangszone (eine sehr bedeutende Zone --> hier beginnt das Material weich zu werden, wird vom nachkommenden Material aufgestaucht und erzeugt damit einen abdichtenden Pfropfen der verhindert, dass das ganz flüssige Material nach oben ausweicht und nur mehr nach unten durch die Düse kann. Die Experten sind sich dabei noch immer nicht sicher, was die optimale Länge sein soll --> länger: schnelleres drucken wird möglich, aber größere Reibung; kürzer: exakteres Verhalten, weniger sabbern, usw.). Die Übergangszone wird meist durch eine Wärmeisolierung - eine Unterbrechung der Wärmeleitung - (oder eine massive, aktive Kühlung) erreicht. Beim Renkforce 1000 ist im Hotend dafür ein Stück Teflonrohr eingebaut.
# Zum Schluß kommt die eigentliche Schmelzzone.
Mein Umbauversuch schlug deswegen fehl, weil ich eine elends lange Übergangszone hatte. Das Messingrohr war innerhalb des Teflonrohrs und leitete die Wärme vom Schmelzbereich bereitwillig sehr weit nach oben. Das Filament wäre fast über die ganze Hotend-Länge weich geworden. Dadurch würde ein sehr langer "Dichtpfropfen" entstehen, mit entsprechend hoher Reibung. Der Extruder wäre wahrscheinlich gar nicht in der Lage gewesen, das Material voranzutreiben.
Hätte ich die Möglichkeit gefunden, ein entsprechendes Teflonrohr, zusammen mit dem Messingrohr miteinzubauen, würde ich wahrscheinlich heute schon mit 1.75-er Material fahren.
mjh11
RF1000 (seit 2014) mit:
Pico Hot End (mit eigenem Bauteil- und Hot End Lüfter)
2. Y-Schiene
Ceran Bett
X-Schleppkette nicht höher gestellt
Schienen/Spindeln noch nie geschmiert
Microschalter für 'Z'
FW RF.01.47 (von Conrad, modif.)