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Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 10:42
von Gazelle
Eins kann ich dir sagen, ich habe die V1.38 drauf. Mache aber gleich die neue V1.43.13 drauf.

Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 11:36
von AtlonXP
Hallo Lars,
trilobyte hat geschrieben:
als startcode diese beiden funktionen aktiviert:
M3909 P2500 S180 ;digi begrenzung beim ersten layer
M3911 S3500 P5000 F-50 E-5 ;digi flow compensation
Da du dich für unser FW entscheidest empfehle ich die folgend Einstellungen:
M3909 P3500 S250 ; digit Begrenzung beim ersten Layer.
M3911 S3500 P5000 F-50 E-30; digit flow compensation.

Hier im WIKI sind diese Funktionen gut beschrieben.
Ich persönlich benutze sogar noch größere Parameter, das hängt natürlich auch vom verwendeten Kunststoff ab.

LG AtlonXP

Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 12:23
von Gazelle
Ich muss mich mal outen. Was du da geschrieben hast sich für mich Böhmische Dörfer und sagen mir nichts. Noch weiß ich nicht was die Werte bedeuten noch wo kann man sie einstellen. Ich lese mir mal die Wiki durch.

Gruß

Lars

Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 13:05
von Digibike
Das ist im Prinzip eine Optimierung des Startcodes.
Was für einen Slicer hast du den?

Gruß, Christian

Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 13:36
von Nibbels
Das sind zwei Features, die dir AtlonXP aktivieren will.

Das erste, M3909 arbeitet nur im ersten Layer und will dort die die zwischen Extruder und Hotend gemesse Kraft auf "P3500" = 3500 digits begrenzen.
Wie Digibike geschrieben hat, macht die Firmware das, indem das Bett in Z bei erreichen der Kraft etwas weiter runter getrimmt wird.
Warum? Weil die Düsen-Austrittsfläche bei zu wenig Düse-Bett-Abstand extrem verkleinert wird und darum der Innendruck im Hotend extrem steigt. Dieser Effekt ist ziemlich gut messbar und wir wissen auch genau, dass mehr Z-Abstand dagegen hilft.
Als Konsequenz daraus erhalten wir einen quasi konstanten Anpressdruck und einen sauberen Z-Abstand.

3500 ist erstmal ein Fantasiewert als Grenze: Daumenregel ist eigentlich ,dass man die Digits während normaler Drucke in den oberen Layern ablesen sollte und darauf +1000 oder +20% draufschlagen würde. -> 3500 ist kein schlechter Wert!
Wenn also beim Drucken in den oberen Lagen ganz grob 2000 bis 2500 digits erreicht werden, so ist das ein sehr guter Wert.

Doch vorsicht: Wenn beim normalen Drucken sowieso schon 3500 digits Kraftwert erreicht werden, ist der Wert zu niedrig und damit schlecht. Weil der Sensor dann ständig korrigieren will, obwohl es nichts zu korrigieren gibt. Also hast du garkeine Haftung mehr.
Das passiert z.B. wenn die Düse am Verstopfen ist. Fehlt also plötzlich trotz SenseOffset (oder wegen SenseOffset) die Haftung komplett, dann muss man im Display kontrollieren ob im zweiten Menü beim Punkt "sO: xxx [um]" die Zahl ungewöhnlich hoch wird und gegen 200um läuft.
-> Düse verstopft
-> Limit (P3500 o.ä.) zu niedrig.

System 2 das er beschreibt "M3911 S3500 P5000 F-50 E-5 ;digi flow compensation"
sorgt dafür, dass ab Layer 2 die Geschwindigkeit des Druckes von der Kraft abhängig wird, die zwischen Extruder und Hotend gemessen wird.
Man legt quasi einfach fest, dass unter 3500 der Druck so läuft wie bisher.
Zwischen 3500 und 5000 wird der Drucker um bis zu 50% langsamer (linear fallend)
Ab 5000 druckt der Drucker genau halb so schnell wie kommandiert.

Warum? Weil damit negative Effekte großer Hotend-Innendrücke wie Extruderschlupf vermieden werden können. Hoher Hotend-Innendruck bedeutet z.B. mehr Extruderschlupf und damit weniger Materialfluss und damit eine unregelmäßige/sinkende Materialverteilung im Bauteil. Druckt man langsamer kann das Bauteil trotz verstopfender Düse noch schön werden.

(Extrem toll ist dieses Feature, wenn man Flex druckt. Man kann damit ziemlich gut verhindern, dass das Material zwischen Ritzel und Hotend-Eingang ausbrechen kann. Nur würde ich persönlich für weiche Flex dann Grenzen von z.B. 1000 bis 2000 setzen und -80% einstellen ;))

Der kleine Schalter E-5 sagt aus, dass mit der Geschwindigkeitsreduktion auch die Extrusionsmenge um bis zu 5% gemindert wird. Das Feature wird heiß diskutiert. Theoretisch ist das bescheuert, aber wenn in der Praxis beim Druck von Vollmaterial dein Filament-Durchmesser etwas variiert und deshalb die Kraft hochgeht, kann das helfen. +-10% Material sind bezogen auf den Materialfluss der Unterschied zwischen 2.85er und 3.00er Filamentdurchmesser.

Ich schreib hier viel Text:
-> Solltest du mit dem Wiki-Text nicht klarkommen oder eine Info vermissen, sags! Dann ergänze ich dort oder schreibe Erkärungen um. Wir haben das Wiki ziemlich schnell hochgezogen und es könnte sein, dass man die Systeme besser beschreiben kann ;)


LG

Re: Haftproblem mit PLA (früher ging es)

Verfasst: So 2. Dez 2018, 14:00
von Gazelle
Danke für deine Ausführungen. Ich muss das ganze erstmal lesen und verstehen. Dafür brauche ich etwas Zeit, da das alles für mich neu ist und ich mich erst einarbeiten muss.

Danke nochmal.

Gruß

Lars