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Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Fr 10. Feb 2017, 23:42
von Darrol
Nachdem ich heute meine zweite Ceranplatte ruiniert habe bin ich nun am überlegen wie man eine halbwegs günstige und leicht zu beschaffende Alternative aussehen könnte.

Dazu werde ich zuallererst mal die folgende Druckbett-Konstellation zusammenbasteln:
Oberste Schicht: 0,6mm Edelstahlblech
Mitte: 3mm Kupferplatte
Unten: Heizmatte
Alle drei Teile werden dünn mit Hochtemperatursilikon verklebt.
Oben drauf werde ich höchstwahrscheinlich auch noch eine Lage BuildTak kleben, sofern sich die Stahloberfläche nicht als perfekte Haftungsgrundlage entpuppt.

Wenn der Plan aufgeht und der Y-Motor gut mit der zusätzlichen Masse zurecht kommt hat man hoffentlich eine robuste, dauerhafte Lösung mit guter Wärmeverteilung. Allenfalls die BuildTak Folie muss in gewissen getauscht werden.
Preislich ist die Einkaufsliste gar nicht mal so viel günstiger als das entsprechende Ersatzteilpaket vom C aber wie gesagt hoffe ich, dass in Zukunft lediglich die Druckfolie erneuert werden muss.
Summe: 85,31€

Bilder und Fortschrittsberichte folgen...

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 00:28
von Nibbels
Ich habe noch mein altes Druckbett mit Ausbrüchen. Darauf will ich demnächst DDPs testen.
Ob ich das Ceran weiterverwende ist noch unklar.
Das Bett soll möglichst leicht werden. Natürlich auch maximal eben. Ich hätte mit meinen Mitteln vermutlich probleme, die Bleche so zu verkleben, dass sie absolut eben bleiben.

LG

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 07:59
von Digibike
Hmmmh!
Ist jetzt nur ´ne Dünne Platte, aber Edelstahl ist jetzt nicht unbedingt dafür bekannt, ein guter Wärmeleiter zu sein... Eher im Gegenteil!
Und Generell finde ich die Masse in Y eh viel zu hoch. Sowas würde m.e. nur Sinn bei ´nem Drucktisch, der nur in Z Verfährt, Sinn machen - wenn überhaupt... Preislich wärst du da fast bei Carbon mit DDP... ;) Ergebnis war da übrigens, daß die Vibrationen abnahmen, entsprechend die Haftung schon dadurch besser wurde, als es eh schon mit DDP ist und das Gerät leiser bei höherer Geschwindigkeit wurde.
Aber bin mal gespannt, was du da für Erfahrungen sammelst...

Gruß, Christian

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 09:20
von rf1k_mjh11
Darrol,

Nibbels Einwand wegen der Ebenheit möchte ich noch eines hinzufügen: Verwerfungen durch das Erwärmen. V2A (= SAE 304) hat eine thermische Ausdehnung von 17.3 µm/m K, Kupfer 16 (laut dieser Seite). So gesehen passen Kupfer und V2A recht gut zusammen - aber eben nicht ganz. Das wiederholte Erwärmen und Abkühlen wird über lang oder kurz zwangsläufig zu einer Verwerfung der Bauplattform führen. Entweder das, oder es wird sich die Verklebung lösen. Abhilfe könnte ein absichtlich eingehaltener Abstand (= größere Klebeschicht) sein, der die auftretende Längendifferenz und die Scherkräfte aufnehmen kann.

Dass Niro kein besonders guter Wärmeleiter ist, stimmt, wenn man es im Verhältnis zu anderen Metallen sieht. Alle Niro-Varianten leiten noch immer deutlich besser als die Barockfliese oder das Ceran. Und da die Niro-Platte verhältnismäßig dünn ist, fällt es thermisch nicht ins Gewicht (im Vergleich zur Keramik, bzw. zum Ceran).

Man hat mit dem Originalbett thermisch auch kein Problem, da man vom Bett keine raschen Temperaturänderungen erwartet. Das Temperaturverhalten setzt sehr verzögert ein (daher: lange genug beim Aufheizen warten!). Beachtet man das, gibt es mit der Originalausstattung (thermisch) keine Probleme.

Ist die Gesamtmasse der neuen Platte deutlich größer als jenes der Originalausführung, kann man immer noch ein wenig an der Beschleunigung 'zurückschrauben'. Man verliert oder investiert zwar ein wenig mehr in die Druckzeit, dass (hoffentlich) mehr als kompensiert wird durch die Zeit, die man sich erspart, wenn es keine Fehldrucke mehr hat.

mjh11

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 11:35
von AtlonXP
Hallo Darrol,

hier noch eine Alternative von mir:
http://www.rf1000.de/viewtopic.php?p=16006#p16006

Du kannst damit, deine alte Druckplatte weiter verwenden.
Ich bin von der Lösung überzeugt.

Mit ABS Halter gebe ich aber nur eine Betttemperatur von 95 C° bedenken los frei.
Koch BIO halt.
Zum Testen kannst Du improvisieren.

Ich hatte 4 Holz Wäscheklammern modifiziert. ;-)

LG AtlonXP

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 17:58
von Ponti-Fex
Ich habe die Keramikplatte runter geschmissen und
ein 5mm Alu-Blech verbaut. Originale Heizmatte drunter
geklebt und oben drauf eine DDP von MT Plus.
Seitdem null Probleme mehr mit der Haftung.
IMG-20170206-WA0021.jpeg
LG
Frank

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 11. Feb 2017, 18:09
von Wessix
So wie pontifex habbichs auch. Alugussplatte feinstgefräst + mtplus und natürlich der genial gute firmwaremod ;-)

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Mi 15. Feb 2017, 20:42
von Darrol
rf1k_mjh11 hat geschrieben:
Nibbels Einwand wegen der Ebenheit möchte ich noch eines hinzufügen: Verwerfungen durch das Erwärmen. V2A (= SAE 304) hat eine thermische Ausdehnung von 17.3 µm/m K, Kupfer 16 (laut dieser Seite). So gesehen passen Kupfer und V2A recht gut zusammen - aber eben nicht ganz. Das wiederholte Erwärmen und Abkühlen wird über lang oder kurz zwangsläufig zu einer Verwerfung der Bauplattform führen. Entweder das, oder es wird sich die Verklebung lösen. Abhilfe könnte ein absichtlich eingehaltener Abstand (= größere Klebeschicht) sein, der die auftretende Längendifferenz und die Scherkräfte aufnehmen kann.
So sehe ich ähnlich. Ich hoffe, dass der HT-Silikon flexibel genug sein wird um das mit zu machen. Falls mir das Stahlblech irgendwann mit einem lauten PLOP entgegen kommen sollte, werden eben die Kleberreste abgekratzt und die DDP kommt direkt auf das Kupfer. Wie ich heute festgestellt habe, ist das Kupferblech wesentlich stabiler als ich erwartet hatte.
Abgesehen davon scheinen beide Bleche sehr schön plan zu sein.Hoffentlich lasse ich nichts runterfallen. :S
rf1k_mjh11 hat geschrieben: Dass Niro kein besonders guter Wärmeleiter ist, stimmt, wenn man es im Verhältnis zu anderen Metallen sieht. Alle Niro-Varianten leiten noch immer deutlich besser als die Barockfliese oder das Ceran. Und da die Niro-Platte verhältnismäßig dünn ist, fällt es thermisch nicht ins Gewicht (im Vergleich zur Keramik, bzw. zum Ceran).
Ich erhoffe mir von der dicken Kupferschicht hier sogar einen sehr großen Vorteil beim Druck von großen ABS-Teilen durch ein gleichmäßigere und schnellere Wärmeverteilung. (siehe Thermographier Druckbett)
Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich das hier probieren möchte.
Wesentlich hierfür wird sein, das der Kleber zwischen Kupfer und Stahl gleichmäßig aufgetragen wurde.
rf1k_mjh11 hat geschrieben: Ist die Gesamtmasse der neuen Platte deutlich größer als jenes der Originalausführung, kann man immer noch ein wenig an der Beschleunigung 'zurückschrauben'. Man verliert oder investiert zwar ein wenig mehr in die Druckzeit, dass (hoffentlich) mehr als kompensiert wird durch die Zeit, die man sich erspart, wenn es keine Fehldrucke mehr hat.
mjh11
Das hier wird wohl das größte Problem bei der Sache:
Die Beiden Bleche wiegen zusammen 2,1kg.
Zurechtgestutzt auf 23,5cm werden sie Schätzungsweise immer noch 1,6 kg wiegen. [2100g * (23,5cm/30cm)=1645g]
Das wäre dann fast das dreifache der Ceranplatte. [(23,5*23,5*0,4)cm *2,6(g/cm³)=574g]
Ich fürchte fast, dass dieser Umstand zum Misserfolg führen wird.

Zu guter letzt muss ich auch zusehen, dass ich eine saubere galvanische Trennung von Stahl und Kupfer hin bekomme. Ansonsten habe ich eine schöne, beheitzte V2A-Opferanode.

Ich bin sehr auf jeden Fall gespannt.
Und wenn es sich als totaler Flop entpuppen sollte wirds eben ein Alu-Blech wie bei Wessix und Ponti-Fex. :)

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Fr 17. Feb 2017, 21:42
von Nibbels
Ich habe gerade Alu-Blech mit Pertinax verklebt und auf 100°C geheizt.
Das hat sich vor meinen Augen in Richtung Alu durchgebogen. In der Mitte 1-2mm. Das ging voll in die Hose.
(Aluminium scheint sich massiv stärker auszudehnen als Pertinax.)

LG

Re: Experiment: V2A-Sandwich-Druckbett

Verfasst: Sa 18. Feb 2017, 02:10
von AtlonXP
Hallo, :-)

das was ihr hier treibt habe ich vor einem Jahr schon mal probiert und das ging auch voll in die Hose.
Das Hauptproblem ist nicht nur der Ausdehnungskoeffizient sondern der Wärmeübergang vom einen Medium zum anderen, das verhindert ein gleichmäßiges Erwärmen.

Ich hatte damals ein Aluminium Blech und wollte es als Druckplatte nehmen.
Ein Blech war zu dünn, also nehmen wir 2. :mrgreen:

Das Ergebnis war keine Druckplatte, sondern nur Wellblech. :10punkte:

Es gibt nur eine Lösung und die lautet Massiv.

LG AtlonXP