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Re: Düse verstopft.

Verfasst: Fr 16. Jun 2017, 14:02
von Nibbels
hal4822 hat geschrieben:Da lohnt es wohl, die Länge des Gewindes (Bolzen) zu messen und mit dem Gewindeloch in der Düse zu vergleichen. Ist der Bolzen zu kurz oder das Dichtungsscheibchen zu dünn, dann würde festes Anziehen nichts nützen. Umgekehrt könnte man die Dichtung zerquetschen.
Wenn man beim E3D-V6 nicht anzieht, wackelt alles. Das ist hier nicht so!
Einfach nur die Düse Handwarm + etwas Gefühl anziehen und der Druck sollte funktionieren ohne das Plättchen zu quetschen.

Teste doch einfach mal :)
Mit Messen oder so glaube ich, kommt man da nicht weiter.
Du stülpst ja die Düse wie ein Käppchen über den Aussen-Gewinde-Nippel. Je weiter du den draufdrehst, desto weniger Platz hat das PTFE-Scheiblein innen. In meiner Erinnerung sollte zuerst Innen der Anschlag erreicht werden bevor aussen die Düse den Heizzylinder berührt (??).
War der Schlitz aussen zwischen Düse und Heizzylinder bei dir ein Problem?

Re: Düse verstopft.

Verfasst: Fr 16. Jun 2017, 15:29
von AtlonXP
Hallo PeterKa,
ich setze hier einfach einen Merker, hier wird weiter gespult. :-)
PeterKa hat geschrieben: Dennoch lüftet sich das Geheimnis. Als der Extruder neu war war das Teil nämlich nicht fest. Man konnte es zumindest rechts und links etwas drehen. Der Extruder war aus der Schachtel.. von Conrad...
Da wir nun auch die 0,8 mm gefunden haben scheint alles klar zu sein.
Dein V2 scheint im Neuzustand schon vorgeschädigt gewesen zu sein.

Konkret: Die Riegelwand war schon um 0,8 mm abgehauen!
Das ist Besorgniserregend.

Vielleicht war das verbrutzelte Röhrchen im Originalzustand schon zu lang und die Ursache dafür.
Es ist für mich ein Rätzel dass, dein V2 so lange funktioniert.
Ein schreiben per PN, halte ich für unnötig.

Kenntnisse wie die Messingkappe befestigt und von innen aussieht habe ich nicht.
Vielleicht kann und will hliebscher dazu noch was schreiben.

Ich glaube die 0,3 mm Aufmaß sind in Ordnung.
In deinem Fall konservativ zu bleiben ist besser.
Wenn du dein Röhrchen auf den beiden Stirnseiten zum Außendurchmesser mit 0,8 mm anfasen tust, sollte es reichen.
Die Rillen brauchst du nicht.
Ob wir den Übergangsbereich Röhrchen zur Schmelzkammer dicht bekommen, da habe ich persönlich noch Zweifel.
Aber verbessern können wir es.

Deinen Lüfter möchte ich dir nicht absprechen.
Der lindert auf jeden Fall die Symptome. ;-)

Solltest du ihn wieder unbedingt benötigen, dann drehe einfach dein verbrauchtes Röhrchen um. :-)
Ich schätze das Röhrchen hat eine Standzeit je nach Beanspruchung und Material von max. 200 Std.

Ich hoffe dein Baby hat am Ende die Überholung schadlos überstanden.
Wenn nicht, du hast trotzdem alles richtig gemacht.
Operation gelungen, Patient tot.

Hier noch ein Tipp:
Die echte Schaschlik Spies Methode.

- Holzstab halbieren und die Kante ganz leicht abrunden.
- Kalt Zug und dann die Düse im warmen Zustand abschrauben.
- Extruder auf Kunststoff- Verarbeitungstemperatur aufheizen.
- Holzstab der im Durchmesser kleiner wie 3,0 mm ist einfach in Durchlaufrichtung durchextrudieren.
- Anschließend von unten nur in der Schmelzkammer noch etwas mit dem Holzstab reiben und stochern.
- Unbedingt darauf achten, dass kein Material am Gewinde klebt (sonst sofort heiß reinigen).
- Mit neuem Material die Schmelzkammer füllen und etwas darüber hinaus Extrudieren,
damit entstandene Holzspäne ausgeschwemmt werden.
- Material abstechen, zusammen bauen und Fertig. :-)

Das macht uns die E3D V6 Fraktion nicht so schnell nach. ;-)

LG AtlonXP

Re: Düse verstopft.

Verfasst: Fr 16. Jun 2017, 15:31
von hal4822
Nibbels hat geschrieben: War der Schlitz aussen zwischen Düse und Heizzylinder bei dir ein Problem?
Bei mir nicht (außer vielleicht beim V1 - das ist aber schon Jahre her und ich habe es vergessen). Der V2 läuft ebenso lange ohne Problem - den habe ich noch nie geöffnet oder die anderen Düsen probiert.
Vielleicht habe ich mich ja von PeterKa #45 neugierig machen lassen und deshalb den noch unbenutzten 1,75er V2 untersucht.
Ob er dicht ist muss er erst noch beweisen.

Re: Düse verstopft.

Verfasst: Sa 17. Jun 2017, 19:17
von PeterKa
Also ich denke da ist einiges durcheinander geraten. Da mein Extruder nicht durchgeknallt ist, habe ich auch wohl nie beim Lösen der Düse übertrieben. Die Düse, und ich hoffe darüber herrscht Einigkeit, das ist das kleine Teil mit einem Loch und einer Teflondichtung innen die ich regelmäßig tausche. Niemals gab es die geringsten Pobleme beim Lösen, denn ich bin verständig und geduldig ;)

Die Dichtung die hier das Korpus Delicti ist sitzt zwischen den beiden Metallteilen und trennt die heiße von der kalten Zone. Die Dichtung im der Düse soll nur verhindern, daß geschmolzenes Plastik anderwo austreten kann als in der Düsenöffung.

Von mir beschrieben wurde das Metallteil des Extruders in den die Düse hereingeschraubt wird. Das Teil ist sehr groß und mit dem Keramikkörper mit einer Keramikmasse verklebt und durch Madenschrauben zusätzlich verklemmt. Und genau dieses Teil war schachtelneu nicht fest mit dem Keramikkörper verbunden. Mit der Zeit hat sich in die Spalten Material hereingearbeitet das wegen der großen Nähe zu den Heizspiralen einfach nur verkokelt ist. Diese Kokelschicht ist bombenhart und fixiert das Messingteil in seiner neuen Position.

Das erklärt eine Ganze Reihe von Beobachtungen aus der Anfangszeit: Unter anderem mußte wenigen Betriebsstunden ein neuer HBS durchgeführt werden, 2 mal habe ich sogar die Z-Justierung neu gemacht. Die letzten 500 Betriebsstunden war das alles nicht mehr erforderlich, warum das erklärt sich inzwischen von selbst.

Natürlich ist der Extruder jetzt im Wesentlichen schrottreif, natürlich trägt auch Conrad dafür ein wenig Verantwortung, am Schluß aber ist das Ganze ja nur deshalb ans Tageslicht gekommen, weil ich partout nicht einen immer noch ordentlich funktionierenden Extruder wegwerfen wollte.

Ich werden jedenfalls keine Beschwerde an Conrad senden, ich finde die machen einen guten Job... im Großen und Ganzen... Und wenn ich denen etwas von 1000 Betriebsstunden vorlamentiere bekomme ich vollkommen zu Recht vorgehalten, daß es sich nicht um ein professionelles, gewerblich nutzbares Gerät handelt, sondern um ein Hobbygerät.. Tja, und das sehe ich genauso..

Ich werde den Extruder reparieren und wenn er wieder so arbeitet wie ich es gewohnt war, werde ich micht wie ein Schneekönig freuen daß ich mit einem Aufwand von 1€ einen fast wie neuen Extruder habe, und ich werde denen danken, die mir dafür die Augen geöffnet haben. Und dann kann ich auch über einen Ersatz nachdenken.. viele hundert Betriebsstunden später.

PeterKa

Re: Düse verstopft.

Verfasst: Sa 17. Jun 2017, 20:15
von druckttoll
Hallo PeterKa,

Respekt, und vielen Dank für die hilfreiche Zusammenfassung!

Schönes Restwochenende!
druckttoll