Re: Verbesserung des Innenleben am V2 Hot End
Verfasst: Fr 23. Jun 2017, 19:08
Ich habe ihn jetzt für 1 Stunde (ohne Filament) auf 215 Grad geheizt. Alles Paletti.. morgen früh gehts weiter mit Endmontage und HBS.
PeterKa
PeterKa
Klingt sehr vertrautPeterKa hat geschrieben:5 Betriebsstunden hat er nun auf dem Buckel.. Geht schnell bei mir
Die Ermittlung der richtigen Temperatur ist ja immer ein Thema. Was ich so an Rezepten dazu gelesen habe, hat mich bisher irgendwie nich richtig überzeugen können, es basiert auf subjektiv interpretierten Beobachtungen.
Nun hat unser RF1000 ein tolles Feature: Die Kraftmessung am Extruder. Die kann man auch gerne mal ein wenig mißbrauchen.
Folgende Versuchsanordnung: Extruder heizen und mit der Fördertaste Filament in die Luft extrudieren. Nach etwa 20 cm extrudierten Fadens stellt sich eine stationäre Kraft an der Wägezelle ein, die man für verschiedene Temperaturen notieren kann. Das ist in 10 Minuten erledigt. Man erhält ein solches, oder ähnliches Ergebnis:
Kraftmessung.JPG
Ich habe hier die Messungen für den Remperaturbereich 195 bis 220 Grad aufgetragen. Da die Kraft in einem linearen (?) Zusammenhang mit der Viskosität des erhitzten PLA steht, zeigt diese Kurve in erster Näherung die Viskosität gegen die Temperatur auf.
Unter 200 Grad wird das Material sehr schnell steifer. Bei 190 Grad war keine vernünftige Messung mehr möglich, da das Transportritzel "knackte".
Ab 225 Grad begann das Material einfach so aus dem Extruder zu laufen.
Da wir einen Bereich suchen, in welchem kleine Temperaturänderungen möglichst wenig Viskositätsveränderung verursacht, erscheint hier der Bereich um 210 Grad optimal zu sein.
Diese Messung ist sehr einfach zu machen, und das Besondere ist, es ist völlig egal wie hoch die Temperatur in Wirklichkeit ist, entscheidend ist, daß wir auf diese Weise für den eigenen Extruder und das eigene Material die optimale eigene Temperatur ermitteln können.
Ich habe das Material "instinktiv" immer mit 210 Grad gedruckt, mir erschien damit das Ergebnis am besten. Diese kleine Meßreihe bestätigt den subjektiven Eindruck.
PeterKa
PeterKa hat geschrieben:noch ein kurzer Nachtrag, dann hör ich auf zu nerven1 Digit an der Anzeige entspricht 1,65 Gramm Gewicht am Extruder. Der Druck der sich in der Kammer aufbaut errechnet sich aus der Viskosität, der Größe der Düsenöffnung und der aufgewendeten Kraft des Steppermotors. Das will ich jetzt nicht wirklich ausrechnen. Er ist jedenfalls sehr sehr groß. Bei 2500 Digits jedenfalls wird das Filament mit einer Kraft von 4 Kilo eingepresst. Und das gilt als leichtgängig! Aber das erklärt natürlich, warum Extruder so extrem gefordert werden.
Ach ja die Eichung... Ich hab einfach ein 100 Gramm Gewicht am Esxtruder angebracht und die Digits gemessen.. Es waren 165, sehr genau reproduzierbar.
So und jetzt ist genug...
PeterKa
Super! Ich war immer von ca. 1,7kg ausgegangen.PeterKa hat geschrieben:1 Digit an der Anzeige entspricht 1,65 Gramm Gewicht am Extruder.
Im Mod habe ich bei den Extrudern normalerweise den Stromwert 90 eingetragen. Das entspricht ca. 12000. Genau aus dem GrundAtlonXP hat geschrieben: Ich bin von dem ausgegangen was drauf steht (2 * 5 Kg) max.
Aber die Dinger (DMS) machen offensichtlich auch mehr.![]()
(Problemlos 13000 Digits, ohne Veränderungen).