Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Hier gehts um die Linearführungen und alternativen des RF1000. Hier kann auch die Stabilität des Druckers diskutiert werden.
zero K
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Re: Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Beitrag von zero K »

Guten Abend mjh11

Die Verformung und Bauteilreaktion bei den hier auftretenden Lasten dieser Baugruppe darzustellen bedarf es Berechnungen nach FEM der "Finiten Elemente Methode". ANSYS, COMSOL oder ähnliche.
In Freecad gibt es ein Modul mit dem Spannungen im (k. A. ob nur einem?) Bauteil dargestellt werden können.
Wie gut es funktioniert kann ich nicht sagen - dort gibt es als Beispiel einen einseitig fest gelagerten Balken.
Da mir "Freecad" zu kompliziert ist und es unter dem rolling Release Tumbleweed nicht zuverlässig funktioniert gab ich es auf mich damit zu beschäftigen.
Vielleicht magst Du Dich damit beschäftigen.

Gruß, zero K
mhier
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Re: Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Beitrag von mhier »

zero K hat geschrieben: Da mir "Freecad" zu kompliziert ist und es unter dem rolling Release Tumbleweed nicht zuverlässig funktioniert
Für Linux-Nutzer empfehle ich, FreeCAD über Flatpak zu installieren. Da bekommt man unabhängig von der Distribution die neueste Version, die dann auch stabil funktioniert.


Zum eigentlichen Thema: Die Frage ist, in wie weit die Verbiegung überhaupt relevant ist. Die senkrechte Gewichtskraft ändert sich ja nicht groß, d.h. die Verbiegung ist immer gleich und damit egal. Relevant sind Kippmomente, die entstehen, wenn das Bett in den Extrempositionen ist, sowie dynamische Kräfte, wenn das Bett beschleunigt wird. Zumindest den Effekt der Kippmomente müste man messen können, wenn man eine Messuhr am Z-Tisch platziert und dann das Bett in verschiedene Positionen fährt (mehrere Messungen in verschiedenen Richtungen). Dynamische Effekte dürften sehr viel schwieriger zu messen sein, weil dabei vermutlich zu viele Vibrationen entstehen und man zusätzlich viel zu wenig Zeit zum Ablesen hat (Beschleunigung bis zur Maximalgeschwindigkeit dauert ja nur sehr kurz). Simulationen halte ich allerdings für zu aufwändig... Mit vernünfitgem Aufwand wird man da vermutlich eher keine belastbaren Ergebnisse bekommen (vor allem: woher weiß man, ob die gemachten Annahmen/Näherungen zulässig sind?).
Gruß, Martin

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Re: Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Hallo,
zero K hat geschrieben:Die Verformung und Bauteilreaktion bei den hier auftretenden Lasten dieser Baugruppe darzustellen bedarf es Berechnungen nach FEM der "Finiten Elemente Methode". ANSYS, COMSOL oder ähnliche.
Das ist mir völlig klar. Aber nachdem hier auch Maler(innen), Bäcker(innen), usw. mitlesen, wollte ich nicht zu sehr ins Detail gehen.
Meine Ausführungen sind ja schon ausführlich genug .... :scham:
Die Biegung wird trotzdem, pro 'Kugeltasche' (um es so zu nennen) ziemlich einer normalen Biegung entsprechen, da jeweils knapp daneben der Querschnitt deutlich größer wird (womit das Widerstandsmoment immens steigt). Die am stärksten belastete Stelle wird sich dort befinden, wo die Nadeln montiert sind, wo auch die größte Durchbiegung stattfinden wird.

Zu FreeCAD:
In der Firma hatten wir Catia, später NX, ich spielte mit AutoCAD (v 2.6) herum, dann kam TurboCAD, etwas später Rhino 4, jetzt arbeite ich mit Alibre. Zwischendurch machte ich einen Ausflug mit OnShape, wo ich immer noch gelegentlich arbeite. Wenn ich mich auch noch in FreeCAD einarbeiten müsste, müsste ich 200 Jahre alt werden. Sorry.
mhier hat geschrieben:Die senkrechte Gewichtskraft ändert sich ja nicht groß, d.h. die Verbiegung ist immer gleich und damit egal.
Genau das war auch meine nicht geäußerte Meinung.
Die Gewichtskraft steigt geringfügig mit zunehmendem Z (je nach der Form des Druckobjekts), womit die Objekthöhe geringfügig unter Soll bleiben wird (meist weniger als die Slicer-Ungenauigkeit), je schwerer das Objekt, desto größer die Abweichung. Mit der steiferen, druckbaren Version wird sich die Abweichung im Hundertstel- oder Zehntelbereich befinden.
mhier hat geschrieben:Relevant sind Kippmomente, die entstehen, wenn das Bett in den Extrempositionen ist, sowie dynamische Kräfte, wenn das Bett beschleunigt wird.
Die Aufgabe des Entkopplers ist es die Spindel von der Y-Platte zu entkoppeln. Das bedeutet auch, dass der Entkoppler nicht die Aufgabe hat, irgendwelche Kippmomente oder dynamische Kräfte aufzunehmen. Diese Kräfte müssen, bzw. werden von der Führung aufgenommen, sei dies eine Lösung mit Linearlager, Führungsschienen oder eine Kombination davon. Die Arbeit des Entkopplers mit der Y-Platte beläuft sich nur auf das Heben oder Senken der Platte, bzw. nimmt das geringe Drehmoment auf und leitet es an die Y-Platte weiter, dass von der Reibung zwischen Spindelmutter und Spindel entsteht.

Deswegen: kein Entkoppler OHNE Z-Führung!

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Re: Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Beitrag von mhier »

rf1k_mjh11 hat geschrieben:Das bedeutet auch, dass der Entkoppler nicht die Aufgabe hat, irgendwelche Kippmomente oder dynamische Kräfte aufzunehmen.
Stimmt, da hab ich eben was durcheinander gebracht. Wobei du bei ungünstiger Konstruktion da schon noch untergeordnete Effekte haben kannst, aber dann sollte man günstiger konstruieren ;-) Ideralerweise findet die Führung symmetrisch um den Gewindetrieb herum statt (dann braucht man aber eben zwei Führungsschienen pro Seite).
Gruß, Martin

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Re: Kugelumlaufspindel unterstützen mit Linearführung

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Hallo,

Eben habe ich beide Versionen des Entkopplers in OnShape hinein gespielt. Ist so gesehen nichts anderes als die Dateien aus dem Download Bereich. In OnShape sind die Teile zumindest halbherzig miteinander verknüpft. (Da habe ich sicher nicht optimal gearbeitet, meine fehlende OnShape-Übung wird hier offensichtlich.)

Man sollte nach
Assy - RFx000 Z-Axis Decoupler
suchen.

Es fehlen eine Menge Teile. Dargestellt sind zur Zeit nur die Spindel, die Muttern, X-Platte, Y-Platte Abstandshalter (die originalen 'Rundstangen sowie die für den Entkoppler) und die Entkoppler selbst. Die Fräsversion ist 'eingebaut', die Druckversion schwebt daneben im Raum.
So:
OnShape_File_Status.jpg
Einige weitere Dateien befinden sich dort (z.B. die längeren Abstandshalter die für die Druckversion benötigt werden).

Vielleicht kann einer was damit anfangen.

Frohe Feiertage,

mjh11
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