ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

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Kyrill
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von Kyrill »

Frag mal den User PeterKa nach seinen Erfahrungen der hat bei seinem Motormodell viel mit dieser Technik herumprobiert...
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riu
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von riu »

Hallo Rau.

Dein Bild P1020341.jpg ist nur als Text in deinem Beitrag.

Lieben Gruß,
Udo
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von RAU »

Danke, Udo. Ist aber komisch.
Hier das Bild.
P1020341.jpg
Edit: Ich kann es jetzt sehen.

Inzwischen drucke ich flache Quader mit 15cm Länge nur für den Test der Bedampfungsanlage.

Erstes Ergebnis: ob man das Aceton mit heißem Wasser zum verdampfen bringt, oder alles kalt lässt und etwas Haushaltspapier an der Seite befestigt, macht im ersten Versuch überhaupt keinen Unterschied. Die Kalte Methode braucht natürlich viel länge (ca. 1 Stunde vs. 10 Minuten). In beiden Fällen sind die Teile unten viel stärker geglättet als oben.

Mir ist auch inzwischen eingefallen, dass Christian die Teile ja in einen Korb legt, und daher normalerweise nicht diese Höhenunterschiede hat.
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PeterKa
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von PeterKa »

Ich mache das Ganze ja auch schon eine Weile. Ich habe mir einfach einen Dampftopf für ein paar Euro besorgt. Deser hat einen Siebeinsatz und ein Loch im Deckel. Da habe ich ein Röhrchen eingelötet , durch das ich das Azeton mit einer Spritze einfülle.

Anfangs hatte ich das Oben-Unten Problem auch. Wenn man sich aber mal den Vorgang kritisch in einem Glasgefäß anschaut, sieht man, wie der Dampfspiegel im Gefäß langsam ansteigt. Man muß also nur etwas abwarten, bis sich der Azetondampf (schwerer als Luft) bis oben hin gesammelt hat. Ist aber ganz leicht fühlbar. Wenn man den Finger hereinsteckt, kann man sofort fühlen, wo der Dampf gerade steht.

Erst wenn der Dampf bis Oberkante reicht, wird das Sieb mit dem Druckzeugs eingeführt. Länger als 1-2 Minuten lasse ich das nie drin.

Für technische Drucke ist das Azetonverfahren nicht gut geeignet, weswegen ich es nur noch selten anwende.

PeterKa
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von RAU »

Sehr interessant, PeterKa. Ich verstehe das so, du machst das kalt, von erhitzen hast du ja auch nichts geschrieben. Richtig?

Wenn der Dampf also bis oben aufgestiegen ist, wirkt er auch überall gleichmäßig, so die Aussage. Ich fürchte, dass es doch nicht ganz so ist weil er unten dichter bleibt, aber logischerweise ist das viel besser als wenn der Dampf langsam das Teil hochsteigt.

Und wenn ich den Behälter öffne um das Teil reinzulegen/hangen, dan wirbel ich den Dampf nicht wieder auf? Weniger beim reinlegen, aber vielleicht beim Deckel hochziehen.

Du hast die Teile wie Christian ja auch liegen, nicht hängen. Ich fände hängen besser, weil man immer irgendwo ein Löchlein für einen Draht hat, aber nicht unbedingt das Siebmuster sehen will. Dadurch sind meine Ansprüche vielleicht höher bzw. ich sehe die Ungleichmäßigkeit früher.

Ich werde das mit dem Vordampfen gleich mal ausprobieren. Am besten stelle ich ein kleineres Gefäß voll Aceton auf den Boden des Eimers. Dann ist auf jeden Fall genug da, dass der Dampf auch bis oben kommt. Und den Rest kann ich dann auch leichter weiterverwenden.

Ich habe übrigens gestern folgendes gemacht: Ich habe mit dem Aceton zwei Lagen Haushaltspapier getränkt und die oben waagerecht unter den Deckel geklemmt. Das Testteil (immer noch 15cm lang, hängend) wurde dadurch wesentlich gleichmäßiger bedampft. Man kann noch einen Unterschied sehen, der ist aber nicht mehr so auffällig.
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von Digibike »

Hi Rau,

das mit dem hängen ist Theoretisch ein guter Gedanke, aber wird in der Praxis so nicht funktionieren...
Problem 1: Das ABS hat ein Eigengewicht
Problem 2: Der Acetondampf weicht das ganze ABS auf und durchdringt es zumindest auch teilweise - Ist während des Bedampfens weich wie Butter in der Sonne...
Problem 3: Der Draht ermöglicht nur eine sehr geringe Kraftverteilung auf die Aufgeweichte Oberfläche...

Mit der Methode hast du dann zwar kein Rautenmuster, aber im Ansatz einen Schneiddraht für ABS konstruiert... Kannst du gern probieren, aber das wird so nicht funktionieren...

Daher bereite ich gerade einen anderen Ansatz vor (hab nur noch nicht genug zum Bedampfen zusammen - Zeitproblem...):
Eine PLA-Platte als Auflage, die im Abstand von 5 mm jeweils 1,5 mm große Bohrungen hat. Damit kann der Dampf von unten durchdringen und das ABS somit von allen Seiten "bearbeiten", aber gleichzeitig ist noch eine Wahnsinnig große, ebene Oberfläche, als Auflage vorhanden.
Damit dürfte man eine nahezu perfekte Oberfläche hin bekommen.

Es sind jedoch noch 2 Probleme, die es beim Test zu überprüfen gilt: PLA ist von Aceton generell recht unbeeindruckt... Aber wenn Aceton wärme und somit letztlich auch dem PLA "heißes" Aceton in Dampf zugeführt wird, auch? Leider ist 08/15 PLA ja recht schnell weich - da kommt dann wohl der Ansatz von dem Extrudr-PLA, daß 120 Grad aushält wieder hoch, fürchte ich. Wessix hat mir, da er noch PLA am verarbeiten hatte, es gedruckt und wohl auch selber probiert und sowas beobachtet - die Temperatur muß also bei standard PLA sehr gefühlvoll angehoben werden...
Das nächste Problem wäre dann, das ABS + Aceton = Glue... Ich fürchte, da wird dann eine nicht, oder nur schwer trennbare Verbindung zwischen PLA-Platte und ABS entstehen...
Da könnte man eventuell mit Fett oder gewachstem Papier als Trennlage entgegen wirken.

Aber das sind nur erste Überlegungen, die ich noch testen muß. Wollte nur kurz zu denken geben, daß beim hängen das ABS so weich im Acetondampf wird, daß der Draht sich einfach durch das Eigengewicht des ABS durch das Teil ziehen wird - zumindest wird das Loch danach extrem Oval sein, in dem Der Draht hing - oder die Löcher, in denen die Drähte hingen...

Gruß, Christian
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von RAU »

Christian, du scheinst die Teile wesentlich stärker anzulösen als ich. Meine Funktionsteile sollen ihre Form möglichst präzise beibehalten. Jedenfalls konnte ich bisher kein Einschneiden des Drahtes beobachten. Möglicherweise ist mein Testteil aber auch schlicht zu leicht, um das zu sehen. Es kann auch daran liegen, dass ich recht schnell auf das kalte Bedampfen umgestiegen bin, da es außer der Wartezeit keine Unterschiede gab. Man braucht dann auch keine Wanne und kein kochendes Wasser. Werde ich beobachten.

Statt deiner PLA-Platte könntest du auch ein Alublech perforieren. Ich wäre gespannt, ob an den Auflageflächen überhaupt ein Aufweichen stattfindet, oder nur in den Löchern. Wäre aber interessant, man kann ja auch je nach Art des Druckteils unterschiedliche Ansätze wählen.
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von Wessix »

Also es wird mit der Wärmemethode definitiv auch an den Auflageflächen angelöst und verklebt dann mit dem PLA, nicht unlöslich, aber doch merkbar. Das mit dem Fetten hab ich noch nicht probiert. Die Kaltdampfmethode werde ich nun versuchen. Mir ist noch die Die gekommen etwas leicht entfernbares oder abwaschbares zum Aufhängen zu nehmen z.b. gerolltes Blatt Papier oder so. Wenn das Teil eine Bohrung hat.
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von RAU »

Ich nehme an das war ein Missverständnis: der PeterKa meinte vermutlich doch, dass er den Behälter erhitzt. Wenn man kein Küchenpapier oder etwas in der Art mit reinnimmt, steigt praktisch kein Aceton auf. Ich dachte jetzt, das liegt nur an der Wartezeit, es passiert aber nichts. Mein Bastelraum ist aber auch ziemlich kalt (ist halt noch Winter ;)).
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Re: ABS Druck veredelung mit Aceton Dampf

Beitrag von Digibike »

Hi,

sagte ja, das Aceton durchdringt das ABS regelrecht - nach dem bedampfen ist keine Layer-Struktur mehr erkennbar und ebenso Homogen ist die Festigkeit! Da werden selbst so filigrane Teile wie der gerademal 1 mm starke Frontflügel des Airracers meines Juniors "Bombenfest".
Ich lasse die Bedampften Teile ca. 8 min. in dem Aceton-Nebel. Danach ist es die erste Zeit sogar Plastisch verformbar, aber nach 3 h Ablüften ist es eine Homogene, von der Festigkeit her ABS-Typische masse - eben in der Gedruckten Form. An den Bildern vom Adler 1 sieht man ja, daß die "Schärfe" zwar etwas abnimmt, aber was Optik und Festigkeit angeht, ist´s über jeden zweifel erhaben.
Dieses "Durchdringen" ist auch der Grund, warum so wenig und kleine Löcher im Boden vollkommen ausreichen, um den Effekt auf die Bodenfläche zu verteilen. Saugt sich regelrecht voll wie ein Schwamm, wodurch der Prozess auch tief im inneren des Druckteils statt findet.
Aber wie gesagt, die ersten 3 h danach möglichst gar nicht berühren - am besten über Nacht, danach hat man ein Teil, daß wohl nah an ein Gußteil ran kommt...

Gruß, Christian
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