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Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 18:37
von wolfkarst
Hallo,
vielleicht könnt Ihr mir ja weiter helfen, ich komme bei einem Problem langsam nicht mehr weiter:

Symtom: Im Prinzip druckt der RF soweit gut. nur hin und wieder verstopft die Düse. Mal tritt dieses erst nach Stunden auf, mal im 5 Minuten-Takt. Man kann auch am Kraftmesser beobachten: Solange es gut läuft liegt die Kraftanzeige zwischen -100 und +300 ... dann steigt aber der Druck auf weit über 3000 an und ich muss die Düse reinigen.
Material: Renkforce PLA 1,75mm (tritt bei verschiedenen Farben und auch bei frisch ausgepackten Rollen auf, jedoch erst seit der letzten Bestellung, davor habe ich monatelang ohne Probleme gearbeitet)
Druckgeschwindigkeit: normalerweise 50mm/s inzwischen auf 20mm/s gesenkt
Düse: sowohl bei alten, als auch bei neuen 0,3mm/0,5mm und sogar bei der 0,8mm-Düse !!!
Schichtdicke: 0,15mm bis 0,4mm (je nach Düse)
Temperaturen: Früher hatte ich das Renkforce PLA mit 210°C gedruckt. Inzwischen muss ich aber 235°C nehmen. Die Verstopfungen treten aber auch bei 250°C auf.

Da bis auf die Stellen, wo die Verstopfung eintritt die Oberflächen (auch seitlich) glatt und Fehlerfrei sind, denke ich nicht, dass es sich um falsche Einstellungen handelt.
Die Verkabelung, etc. habe ich inzwischen auch geprüft und nichts gefunden.

Nach dem logischen Ausschlusskriterium bleibt für mich nur folgendes übrig:
1. Defekt im inneren des Extruder (Was auch immer)
2. Filament enthält Verunreinigungen

Im Prinzip ist die Sache durch die Firmware-Funktion Emergency-Pause beherrschbar (Druckt pausiert automatisch sobald die Kraft einen Wert überschreitet), aber es nervt riesig, wenn man teilweise alle 5 Minuten die Düse reinigen muss !!!

Habt Ihr noch irgendwelche Ideen, bzw. wenn Ihr auch das Filament als schuldigen haltet, wer hat gute Erfahrungen mit einem PLA-Filament und 0,3mm-Düse ?

Gruss Karsten

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 20:24
von R3D3
Hi,
Ist beim Drucken die Temperatur stabil?
Ansonsten ein Wenig mitgedacht: 250° erscheint mir für PLA zu warm, was an sich möglich zu Verkokeln und somit zur Verstopfung führen könnte, was aber am Filament klar ersichtlich wäre - scheidet dann wohl aus... Ist evt. irgend ein Fremdkörper im Extruder?

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 20:54
von wolfkarst
Die Temperatur schwankt beim Drucken um die übliche 1-2°C
Was die Temperatur angeht, habe ich den kompletten Bereich von 200 bis 250 in 5°C-Schritten ausprobiert. Je höher die Temp, desto länger hält der Extruder ohne Verstopfung durch. Bei 250 habe ich aufgehört, weil dann die ersten schwarzen Dots (Verkockelungen) erschienen sind. 235°C ist zur Zeit der Kompromiss, wobei ich lieber gerne zurück auf ca. 210 gehen möchte.
Des weiteren finde ich es erstaunlich, das auch eine 0,8mm-Düse verstopfen kann !!!
Was den Extruder angeht, den habe ich inzwischen mehrfach zerlegt und gereinigt ... da sollte nichts mehr drin sein.

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 21:09
von R3D3
Verunreinigungen außen am Filament sind wohl auch ausgeschlossen?
Wenn's schlechte Filamentqualität ist wird ein Test mit einer anderen Marke dies bestätigen können...

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 21:18
von wolfkarst
welche nimmst Du und welche Düse ist deine kleinste ?

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 21:36
von R3D3
Gerade läuft ein längerer Druck mit German Reprap 3mm in R3D3-Gelb PLA mit 0,5 mm-Düse. Bislang und eigentlich überhaupt keine derartigen Probleme. Von Renkforce habe ich HIPS, auch problemlos...

Edit: ist es möglich dass 1,75 mm schmutzempfindlicher ist? Muss meinen 1,75er mal ausprobieren...

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 22:43
von Digibike
Hi!

logisch ist 1,75er empfindlicher - Filament ist grob 40 % dünner wie 3 mm, aber Verunreinigungen und Staub noch genauso groß wie bei 3 mm - Ergo wirkt sich das deutlich heftiger aus - vor allem bei kleineren Düsen, aber in jedemfall im Druckbild letztlich...
Ergo ist die Auswirkung von Staub/Verunreinigungen deutlich heftiger wie bei 3 mm Extruder. Ist eben eine Diva gegen den 3 mm, dafür kann man sehr fein dosieren... ;)

Gruß, Christian

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 22:53
von IBOR
Handelt es sich u.U. um eine "falsche" Verstopfung(???) Extrudermotor fördert nicht genug oder gar nicht? Temperator trotz angezeigten 235° in Wirklichkeit weniger? Sind nur so spontane Überlegungen...
LG
Robert

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 23:18
von wolfkarst
@Robert,
Danke für die Tipps, aber die Optionen habe ich bereits schon durch.

Der Extrudermotor dreht sich wunderbar (Sonst würde auch die Kraftanzeige nicht bei der Verstopfung steigen)
Die Verstopfung lässt sich auch gut fühlen, wenn man versucht das Filament manuell durch die Düse zu pressen (Geht fast gar nicht). Erst wenn ich das Filament rausziehe, das Ende abschneide (siehe Foto am Anfang) und wieder reinstecke läuft das Filament wieder gut durch die Düse.

Mit einem externen Themometer (Thermoelement an Multimeter) habe ich bereits die Temperatur kontrolliert (stimmt auf 6°C mit der Anzeige überein) und das PLA lässt sich erst ab ca. 180°C manuell langsam durch die Düse pressen, was dem normalen Punkt entspricht.

@Christian,
Die aktuelle Filamentrolle habe ich heute neu aus einer eingeschweissten Packung entnommen. Optisch kein Dreck zu sehen und auch Versuche zuvor mit einem Schwamm (sowohl trocken als auch feucht) haben keinen Unterschied gemacht.

Trotzdem Weiter mit Euren Ideen, vielleicht findet jemand den Schlauch, auf dem ich seit 2 Wochen stehe ... ;-)

Re: Problem beim Drucken ... schlechtes Filament ?

Verfasst: Di 21. Jul 2015, 23:32
von Digibike
Hi!

Mal mit Aceton getestet, ob´s auch PLA ist? Bekannter hatte mal ein päckchen Kabelbinder bestellt und statt dessen eine Pulsuhr/Radcomputer bekommen - laut Rechnung und Artikelauszeichnung (Conrad-Aufkleber) waren´s aber Kabelbinder...
Wenn beim Einlagern was falsch läuft, dann kommt das Gnadenlos auch falsch an...
Wenn ABS als PLA eingelagert würde, dann... Aber dann dürfte bei 250 Grad auch keine Verkokung anfangen...
Würde letztlich auf eine Charge mit Fremdkörpern im Filament tippen oder aber massive Toleranzabweichungen beim
Durchmesser... Hatte ich bei meinem Renkforce ABS. Funzte erst einigermaßen mit 10 % weniger Retract-Menge ohne Verstopfungen... Allerdings ist das Druckbild auch - sagen wir mal - bescheiden... Ums nett zu umschreiben...
Wie will man das auch einstellen, wenn man fast 3 zehntel +- differenz bekommt? Schätzen und und den untersten erträglichen Wert nehmen... Hauptsache das Zeug ist irgendwann verarbeitet für weniger wichtige dinge (Versuchsträger, die eh letztlich nach erfolg im Müll landen...).

Gruß, Christian