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Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: Do 31. Dez 2015, 19:46
von rf1k_mjh11
Ich wollte für die Wiki hier im Forum ein paar 'schöne' Fotos von fehlgeschlagenen Ausdrucke erzeugen. Für den Bereich der Druckoptimierung, genauer, den Abschnitt betreffend der Fädenbildung.

Dazu habe ich schnell ein Modell mit 3 Türmchen erstellt (siehe STL). Das habe ich in den Slicer geladen (bei mir Slic3r) und drei mal 'gesliced':
  • einmal mit meinen üblichen Standardwerten
  • einmal mit einer deutlich reduzierten Temperatur
  • ein letztes Mal mit stark verminderten Retractweg.
Das Ergebnis hat mich überrascht. Ich habe erwartet, dass dort, wo ich den Retractweg um mehr als die Hälfte reduziert hatte, sich die Fäden deutlich bilden würden. Erstaunlicherweise gab es gar keine Fäden mit den Vorgabewerten.
Dort, wo die Temperatur von 224° auf 216° reduziert wurde, sieht man zwischen zwei Türmen ganz feine Fäden (Anfangs habe ich diese sogar glatt übersehen). Interessanterweise sind im anderen Zwischenraum gar keine Fäden. Es scheint, als ob die Temperatur gerade beginnt grenzwertig zu werden.

Meine Folgerung daraus: Fäden können bei zu niedriger Temperatur entstehen. Bitte um diesbezüglichen Kommentar!

Material: PLA Silber, von Orbi-Tech, 3mm
Düse: 0.4mm
Layerhöhe: 0.3mm
Betttemperatur 72°/63°

Vielleicht tut sich ein Anderer die Arbeit an und versucht, schöne Beispielfotos zu 'erzwingen'.

mjh11

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: Do 31. Dez 2015, 20:47
von Digibike
Hi!
Hast dich doch verschrieben,oder?
ab den 2.ten Bild über 300 Grad?! Da warst mit deinen
Gedanken oder deinem Finger statt über der 2 über der 3...

Gruß, Christian

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: Fr 1. Jan 2016, 09:00
von rf1k_mjh11
Christian/Digibike,

Ein aufmerksamer Leser!
Tut mir Leid. (Ich alter Legastheniker habe es wieder geschafft!)

Eine Korrektur zum Post:

Die Standardtemperatur für das verwendete Material war/ist 232°C für das erste Layer, 224° danach.

Die Reduzierte Temperatur war 222° für das erste Layer (entspricht -10°), spätere Layer hatten 216° (-8°).
So gesehen traten die Fäden bei 216° auf, was nur 8° unter der 'Normaltemperatur' war.

Sorry,

mjh11

Nachsatz: Generell verwende ich beim RF1000 Temperaturen, die um 20-30° höher sind als bei meinem alten Mendel (mit dem gleichen Material!). Die RF1k Temperaturen, die ich verwende, sind sogar gelegentlich über jene Temperaturen, die der Hersteller empfiehlt. Irgend was ist faul an der Sache, aber ich habe die Ursachenfindung längst eingestellt. Ähnliches gilt für die Betttemperaturen.

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 13:52
von wal-T
Weiss nicht genau ob Alles in den Thread gehört aber ich stelle mal eine paar Bilder meiner ersten Druckversuche mit dem RF2000 hier rein.
Material: Renkforce PLA 1.75mm (ist 1.82mm) Skyblue
Extruder: 220-230°C / Bett: 60°C / Infill: 15% Rectilinear /Extrusion Multiplier 1.1 /Printspeed 80 mm/s
Ich könnte das Problem bei diesem Teil umgehen indem ich Crossing minimiere und eine andere Infill Geometriel wähle oder gar keine. Jedoch lerne ich dann wenig daraus und das Problem des zu wenig extrudierten Materials bleibt bestehen.

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 16:37
von X4r3
Wow ein Extrema,

Ich empfehle dir dringend folgende Schritte durchzuführen:

Extruderschritte kalibrieren: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23&t=505
Falls das gemacht, bitte dort einen neuen Beitrag mit deinen Werten.

Dann scheint mir die Extrudertemperatur für dein PLA Filament etwas zu Hoch. Ich persönlich Drucke PLA bei ~205°.
Es gibt eine Möglichkeit die optimale Temperatur für das Filament zu ermitteln: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23 ... atur#p8586
Habe ich selber noch nicht gemacht.

Für den Retract(ion) verwende ich folgende Einstellungen:
Length: 1,5mm
Speed: 16mm/s

Ich verwende Voltivo Filament und habe 0 Fäden!

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 16:52
von MagWeb
@ wal-T

Bin zwar Frischling aber hatte ein ähnliches Ergebnis beim anleitungsgemäß aufgebauten RF2000.
Hast du den Federdruck der Andruckrolle gecheckt?

Ich habe dann eine Stellschraube hinzugefügt und das Problem war weg. Siehe hier: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=76&t=1067

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 17:57
von wal-T
Ich empfehle dir dringend folgende Schritte durchzuführen:

Extruderschritte kalibrieren: viewtopic.php?f=23&t=505
Leider besteht keine direkte Verbindung zum Drucker, deshalb frage ich mich ob ein gcode das selbe tun würde?:
;--------------------------------------
G28 ; home all axes
;--------------------------------------
G21 ; set units to millimeters
G90 ; use absolute coordinates
M82 ; use absolute distances for extrusion
G92 E0
G1 E100 F1000
G92 E0
M84
Dies 3 Mal wiederholen.
Hast du den Federdruck der Andruckrolle gecheckt?
Ja ich habe bereis eine Stellschraube montiert jedoch mit flachem Kopf also macht vielleicht max. 2mm Höhengewinn . Ich Stelle jedoch Abrieb vom Fillament am Ritzel fest. Ich denke je längers je mehr über eine alternative Federlösung nach.
Beim Unload Filament heizt der Extruder auf 140°C und nur durch mächtigen Gegendruck von hand auf die Anpressrolle zieht ers auch raus. (wobei bei 140°C ist der Kunststoff auch nicht wirklich plastisch)

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 18:15
von X4r3
Ja geht auch. homing ist aber nicht nötig. versperrt dir nur den arbeitsraum durch das Heizbett.


G21 ; set units to millimeters
G90 ; use absolute coordinates
M82 ; use absolute distances for extrusion
G92 E0
G1 E100 F1000
G92 E0
G1 E100 F1000
G92 E0
G1 E100 F1000
G92 E0
M84

Re: Fädenziehversuch - Einflussfaktoren

Verfasst: So 3. Jan 2016, 19:29
von wal-T
Also ich hab die 300mm "Extrudiert" und gemessen 375mm -> Das sind 25% zu viel Material :dash:
Ich werde das korrigieren und mit niedrigerer Temperatur + deinen Retract werten nochmal dasselbe Modell drucken.
Könnte durchaus sein das der Retract gar nicht wirklich stattfindet. Wenn noch flüssiges Material aus der Düse läuft fehlt es dann auf der Bahn.

Fädenziehversuch - Einflussfaktoren - Engelshaar

Verfasst: Do 7. Jan 2016, 18:24
von rf1k_mjh11
Zurück zum Fädenziehversuch:

Es ist eine kleine Korrektur am kommen:

Ich habe in den vergangenen Tagen noch einige Probedrucke mit verschiedensten Einstellungen gemacht. Einige der Ergebnisse habe ich in die Wiki gepackt.
Ich habe Extreme wie "gar kein Retract", doppelten Retract, Temperatur um 14° reduziert, um 10° erhöht, Retractgeschwindigkeit um fast 95% reduziert und einige Kombinationen davon durchgeführt.

Dabei tauchten unter scheinbar gegensätzlichen Bedingungen gelegentlich die feinen Fäden, das Engelshaar auf, wie ich sie im ersten Beitrag, in diesem Bild dargestellt habe.
Es war kein Muster erkennbar, wann das Engelshaar zu erwarten wäre, das Verhalten war nicht vorhersehbar. Daher nehme ich folgende Aussage vom Betrag zurück:
mjh11 hat geschrieben:Meine Folgerung daraus: Fäden können bei zu niedriger Temperatur entstehen.
Ich glaube mittlerer weile, dass das Engelshaar eine Folge von Kunststoff an der Außenseite der Düse ist. Dieses schmilzt und rinnt sehr langsam zur Spitze, wo es das Rohmaterial für das Engelshaar darstellt.

Kommentare, wie immer, erwünscht.

mjh11