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Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Di 24. Mär 2020, 19:26
von OffshoreCl1
:danke:

Hallo mjh11,
wir werden uns diese Antwort genauer ansehen, sie studieren und dann berücksichtigen.
Halte dich und deine Familie gesund, Jo

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Di 24. Mär 2020, 20:11
von AtlonXP
Hallo OffshoreCl1,
ich begrüße dich hier im Forum.

Das meiste hat rf1k_mjh11 schon erläutert.

Für einen Anfänger empfiehlt sich die erste Rolle aus PLA.
Beim Kauf, auf den richtigen Drahtdurchmesser für den Drucker achten!

Zu ABS, es stinkt sehr und ist gesundheitsschädlich.
Darum ist es ein Muss, das Zeug mit einem Luftabzug zu verarbeiten.
Selbst ein Kellerraum mit einem offenen Fenster, ist nicht ausreichend!

Zu PETG, da solltest du dich erst hier im Forum kundig machen,
damit es kein böses Erwachen gibt!

Ab hier geht es los:
viewtopic.php?p=18461#p18461


Viel Spaß und bleibe Gesund.

LG AtlonXP

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Di 24. Mär 2020, 23:11
von OffshoreCl1
Liebes LG AtlonXP,

was für ein fantastisches Forum das ist, mit sehr hilfsbereiten Leuten. Für uns ist es eine Erleichterung, zuerst rf1k_mjh11, der uns hier mit sehr guten Ratschlägen empfangen hat, jetzt sind Sie dort mit einer lehrreichen Verbindung zu PETG, von der ich noch alles lernen muss, Theorie, dann Scham, Praxis.
Wir verstehen, dass wir, wie viele vor uns, und jetzt noch viel lernen müssen, und das ... durch Versuch und Irrtum! Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe, es lehrt uns auch, wie wir uns hier in diesem Forum zurechtfinden,
Sie gesund halten, wir freuen uns schon darauf,
Grüße, Jo

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Mi 25. Mär 2020, 16:36
von OffshoreCl1
rf1k_mjh11,
darf ich Sie fragen, was sind die Vorteile der Filamente, die Sie häufig verwenden, PETG & PTE? Preis? Was ich auf Youtube gesehen und festgestellt habe, ist, dass PTE sehr stark und stärker ist als die anderen, richtig?
Was meinst du mit „sehr gute Filamentführung“?
Haben Sie erwähnt, dass die Enkelkinder gefragt haben und darauf bestanden, das Inmoov-Roboterprojekt zu starten? Was ist Ihrer Meinung nach das beste Filament für dieses Projekt?
Ich habe zuerst an ABS oder PLA gedacht, aber ich denke, ich werde auch zuerst nach Informationen suchen.
Vielen Dank im Voraus, dass Sie mich in die richtige Richtung gebracht haben.
Angesichts Ihres Hintergrunds und Ihrer technischen Erfahrung haben Sie großes Vertrauen in Ihre Meinung.
Gibt es große Unterschiede in Preis und Qualität der von den verschiedenen Anbietern angebotenen Webshops?
Können Sie mir dort auch einen guten Tipp geben?
Wo bestellen Sie Ihre Filamente und funktioniert mein RF2000 V2 mit speziellen Filamenten oder fordern Sie bestimmte Filamente an?
Grüße, Jo

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Mi 25. Mär 2020, 20:05
von rf1k_mjh11
Hallo Jo / OffshoreCl1,

Für mich ist der primäre Grund, PETG einzusetzen, die Tatsache, dass es im Vergleich zu PLA eine höhere 'Warmfestigkeit' hat. Mit 'Warmfestigkeit meine ich die Temperatur, die das fertige Druckobjekt noch aushalten kann, bevor es zu weich wird und die Form verliert. Normales PLA hält nur ungefähr 45-55° aus bevor es schon weich zu werden beginnt. PETG schafft fast 20° mehr (ABS noch mehr). Auch ist PETG etwas weniger spröde als PLA. Einer der Nachteile von PETG scheint zu sein, dass es sehr 'klebrig' wirkt, wenn es fast flüssig ist und daher im Hot End (im Extruder) dann hohe Extrusionskräfte verursacht. Eine Abhilfe für dieses eine Problem ist die Beölung des Filaments (siehe auch ab hier).

TPE ist hingegen ein gänzlich anderes Material. Es ist ein elastisches Material, wie Gummi. Also überall dort, wo man Gummi einsetzen möchte, kann man TPE in Erwägung ziehen. Die Hauptnachteile von solchen Materialien ist, erstens, dass diese als Filament nicht sehr steif sind. Wo PLA Filament wie ungekochte Spaghetti wirkt, und zerspringen kann, ist NinjaFlex eher wie gekochte Spaghetti. (Versuche mal eine gekochte Spaghetti durch ein Strohhalm zu schieben - es weicht gerne aus!). Das meine ich mit 'sehr guter Filamentführung'. So sah es bei mir ursprünglich aus:
UnsupportedFilament.jpg
In gelb ist ein ca. 12mm langer Bereich gekennzeichnet, wo das Filament gar nicht geführt wird. Bei TPE weicht hier das Filament garantiert aus und sucht sich einen 'leichteren Weg'.
Der RF2000v2 hat bereits von Haus aus eine recht gute Führung.
Der zweite Nachteil hat ebenfalls mit der Elastizität des Materials zu tun: Der Extrusionsdruck staucht das Material auf, es wird daher dicker. Wenn der dickere Durchmesser einmal den Wert des Innendurchmessers im Hot End erreicht, bleibt das Material schlagartig stecken und löst sich erst wenn von oben oder von unten der Gegendruck verschwindet (bis das geschieht, hat sich das Material beim Eingang in das Hot End meist schon einen 'alternativen' Weg gefunden wo das Material nicht mehr in das Hot End gefördert wird). Dem Problem kann man nur durch eine genügend langsame Druckgeschwindigkeit begegnen.
TPE haftet (bei mir zumindest) sehr gut am Druckbett und die Layerhaftung ist auch sehr gut. Fäden zieht es dafür bei mir.
Jo hat geschrieben:... inmoov ... das beste Filament für dieses Projekt?
Wenn man den Roboter nur zu Hause in Betrieb hat, reicht PLA. Nimmt man den einmal im Sommer im Auto mit und lässt den Roboter einige Zeit im Auto, werden die Teile weich und werden sich verformen. Auch im Hochsommer, wenn er länger in der heißen Sonne steht, kann das schon passieren. Ich habe einige Teile bei mir auf der Terrasse als Adapter für die Sonnenschirme (in schwarz und silber). Da sehe ich schon die Anzeichen der Verformung - macht dort aber zum Glück nichts.

PETG wäre eine etwas bessere Wahl, was die Temperaturbeständigkeit betrifft. Lässt sich auch leichter drucken als z.B. ABS.

ABS hätte von den drei Materialien die höchste Temperaturbeständigkeit und lässt sich SEHR gut kleben. Ist aber schwieriger zu drucken. UND hat eine Schrumpfung von ca. 2%. Das heißt, die fertigen Teile sind etwas kleiner nach dem Drucken. Das muss man mitberücksichtigen.

Was die Qualität und den Preis anbelangt:
Ich würde anfangs sicher mit einem Markenprodukt beginnen, da kann man annehmen, die Qualität ist entsprechend. Später kann man ruhig experimentieren. Zuerst geht es darum, dass man das 'Gefühl' für das Drucken erlangt ('Plug & Play' kann man zurzeit vergessen).

Trotzdem bin ich derselben Meinung wie AtlonXP und würde einmal mindestens eine halbe Spule PLA verdrucken. Zuerst kleinere Teile, dann einige größere Teile. Danach einmal PETG testen und selbst entscheiden, ob Inmoov mit PLA auskommen muss, oder PETG oder sogar ABS 'verdient'.

Allseits Gesundheit!

mjh11

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Do 26. Mär 2020, 17:37
von OffshoreCl1
rf1k_mjh11,
zurück haben wir eine sehr vollständige Antwort von Ihnen erhalten, für die wir Ihnen danken. :danke:
Wir haben daher Informationen im Forum nachgeschlagen und überlegen, mit unserem PLA 4 X 250gr und 2 X PETG mit 3DJake zu beginnen (ist dies eine gute Wahl)?
Wir denken darüber nach, den Inmoov in PETG zu drucken. Müssen wir auf dem Druckbett eine spezielle Beschichtung zum Aufkleben von Druckmaterial vorsehen?
Wir sehen auch, dass es zusätzlich zur möglichen Cura-Software empfohlen wird, eine bessere Software zu kaufen, nämlich "Simplify3D"?
Wir haben auch irgendwo gelesen, dass es besser ist, eine „transparente Abdeckung aus Polycarbonat“ am RF2000 V2-Drucker von Conrad anzubringen, um die Wärme beim Drucken besser auf dem Druckbett zu speichern.
Gibt es Zubehör wie dieses oder Änderungsupdates, die die Leistung dieses Druckers erheblich verbessern können?
Nun die gute Nachricht von Conrad, dass sie unsere bei ihnen bestellte Maschine morgen Nachmittag liefern werden. :freu:
Sichere gesunde Grüße, Jo

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Do 26. Mär 2020, 19:04
von zero K
Guten Abend Jo

Es ist Ansichtssache - ich habe mit PLA angefangen und würde es auch weiter empfehlen.
Gleich mit PETG zu beginnen, könnte den Frustfaktor erhöhen, denn die langen Heizzonen des V3-Hotends sind Meister im Kleckern.
Aber vielleicht sehe ich das nur zu eng.

Die Wartezeit mit Literaturrecherche zu töten ist sicher nicht die Verkehrteste Beschäftigung mit der Materie.
Dummerweise ist das aber nur blanke Theorie und Einstellungen sind nicht notwendigerweise eins zu eins zu übernehmen.

Hier werde ich sicher einige mit meiner Standard-Empfehlung nerven aber ich stehe dazu.

Wenn die Kiste endlich bei Dir steht, drucke zunächst wenigstens ein paar von den mitgelieferten gcodes.
Wiederum zunächst die für den Singledruck, damit hast Du eine erste Funktionsprüfung.
Wenn alles klappt nimmst Du Dir die beiden Modelle, Cone und Cube für den Dualdruck vor.
Damit hast Du zu Funktionskontrolle auch eine Information ob der Extruderwechsel reibungslos funktioniert und ob beide Extruder auch dort drucken, wo sie es sollen.
Fehler können, idealerweise mit einem Foto illustriert, hier im Forum diskutiert werden.

Erst dann kommt ein Slicer Deiner Wahl zum Einsatz - auch hier zunächst mit den mitgelieferten STLs.
Mit Deinem Slicer sollte etwa das was die gcodes brachten herauskommen - oder eben besseres.

Mit diesem Anlauf wirst Du aller Wahrscheinlichkeit wenigstens eine Woche unterwegs sein.

Das soll erst einmal reichen.
Gruß Zero K

Re: Ersten Test drucke mit RF2000v2

Verfasst: Do 26. Mär 2020, 21:19
von OffshoreCl1
Guten Abend Zero K,
wir wollten zunächst, wie Sie empfehlen, ein paar Dutzend Modelle in PLA drucken. Die vorherigen 2 Forummitglieder, einschließlich "rf1k_mjh11", hatten mir dasselbe ebenfalls empfohlen und kauften daher auch 4 Rollen PLA / 3DJake-Filament und einmal einmal eine halbe Spule PLA. Rein kleinere Teile, dann endliche Größere Teile.
Erst wenn wir dies, Versuch und Irrtum, gemeistert haben, werden wir zu PETG wechseln.
Meine vorherige Nachricht ist möglicherweise falsch rübergekommen und wollte gehen, bevor wir gehen können. Wir müssen auch darauf hinweisen, dass wir sehr bemüht sind, so viele Informationen wie möglich zu lernen und zu erhalten. Dies ist unser Ziel.
Herzliche Grüße, Jo