Eure Erfahrungen mit dem RF2000

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georg-AW
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von georg-AW »

Hi

Nun es ist sicher so , dass Conrad sämtliche Teile zu den RF1000/2000 Druckern ausser Haus herstellen lässt und auch die Endmontage nicht selbst macht. Das gilt auch für das Hotend. Im Verlaufe der letzten 2 Jahre hat das Hotend eine Entwicklung durchlaufen welche auch äusserlich zu erkennen ist. So hatte ich im Frühling 2014 noch ein Hotend ohne Messingkappe in meinem Fertiggerät drin. Die blanke Keramikmasse war da zu sehen.
Trotzdem hat das dann 4 Monate gehalten. Weil ich meinen Drucker damals auch noch teilweise beruflich genutzt habe, habe ich mir einen grösseren Vorrat an Ersatzteilen angelegt.
Jede Lieferung an Hotends sah anders aus. Offensichtlich wurde versucht, die Produktion der Teile zu verbessern, Konstruktionsschwachstellen auszumerzen etc. Allenfalls auch die Produktionskosten zu senken.
Dabei ist es auch durchaus denkbar, dass gelegentlich Verbesserungen eher "Verschlimmbesserungen"wurden. Der Produzent wird das aber vorerst nicht zugeben. Die Feedbacks darüber hat in erster Linie der Händler, Zwischenhändler dann der Produzent selbst.
Durch Foren wie dieses erfährt der einzelne Kunde davon, dass er nicht alleine ist mit seinem Problem. Bei einer Häufung der Reklamationen muss man an ein Fertigungs- oder Konstruktionsproblem denken. Beim RF1000/2000 Bausatzgerät aber auch an ein Montageproblem welches vom Endkunden alleine zu verantworten ist. Der Endkunde selbst wird aber nicht ohne weiteres zugeben, dass er gemurkst hat beim Zusammenbau. Zudem ja häufig auch jegliches Talent zum Selbstbau fehlt. Oder die Werkzeuge. Oder die Sorgfalt.

Die Konstruktionsweise des Hotends ist so, dass ein paar sehr kritische Stellen vorhanden sind, welche früher oder später zum Ausfall führen müssen.
Wie schon früher erwähnt, ist das heat barrier Material ( die Wärmeisolation ) zwischen der Aufheizzone und der Zuführzone, aus Kunststoff PEEK welcher durch Gewinde mit den anderen Komponenten verbunden ist. Wie alle Kunststoffe " kriecht" das PEEK im Verlaufe der Zeit genau da wo es unter mechanischer Spannung steht > bei den Gewinden. Sie werden lose. Es gibt zwei derartige Schwachstellen, Beim oberen Messingteil wo das Filament eingeführt wird und unten im Hotend drin wo das kleine Messingteil mit der Heizwicklung sitzt. Dieses Teil wird nun im Verlaufe seines Lebens unzählige Male auf + 200°-250°C aufgeheizt und wieder abgekühlt. Das bringt den Kunststoff zum Kriechen.
Das alleine macht die Katastrophe noch nicht aus, es ist die Kontaktierung der Heizwicklung welche eigentlich nur durch Crimpen gemacht werden kann. Weichlöten oder Punktschweissen geht nicht, allenfalls Hartlöten. Bei einer Litze welche teflonisoliert ist, geht das auch nicht.
Der Heizdraht ist ein sehr dünner Nichromedraht oder ein Kanthaldraht. Durchmesser 0.2mm
Dasselbe Problem beim Thermistoranschluss, auch der ist sehr kritisch. In jedem Falle muss die Verbindung ( Weichlötstelle ) ausserhalb der heissen Zone liegen.
Nun ist ein RF1000/2000 Hotend noch mit einer keramischen Masse vergossen ( wird durch die Eingusslöcher in der Messingkappe gemacht).
Wenn das gut gemacht ist, ist der gesamte Hohlraum blasenfrei mit der Keramik gefüllt. Die Keramikmasse haftet einigermassen am Messing aber kaum am PEEK. Sie ist sehr spröde und lässt den eingegossenen dünnen Drähten keinen Bwegungsspielraum. Selbst kleine Bewegungen an der Düse führen damit zum Abscheren der dünnen Leitungen.
Verhüten bzw. vermindern liesse sich das nur, wenn vor dem Vergiessen das innere kleine Messingteil mit der Heizwicklung mechanisch mit dem PEEK Teil fest verbunden wird, zb durch verstiften. Das kostet...
Die Crimpstellen , wo die dünnen Drähte des Thermistors bzw. die Heizdrähte mit den rot teflonisolierten Litzen verbunden sind, liegen ausserhalb der Heizzone in den 4 Längsbohrungen im PEEK Körper. Hier würde ich erwarten, dass das so gelöst ist, dass nach der Endmontage die Anschlusslitzen zugsentlastet sind. Ich vermute aber, dass das häufig nicht der Fall ist.

Fazit: Derzeit weiss man nicht, ob die subjektiv wahrgenommene Häufung der Hotendausfälle durch falsche Enduser Montage oder Fertigungsfehler bei der Produktion hervorgerufen wird.
Hatte man belastbare Zahlen , wobei zwischen Ausfällen an Fertiggeräten und Bausatzgeräten unterschieden werden muss, wäre vermutlich ein Beweis zzu erbringen. In der Zwischenzeit wird vermutlich Conrad mal Kulanz walten lassen, mal nicht.

ciao Georg
hal4822
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von hal4822 »

georg-AW hat geschrieben:...In der Zwischenzeit wird vermutlich Conrad mal Kulanz walten lassen, mal nicht.

ciao Georg
https://de.wikipedia.org/wiki/Kulanz sollten sich Conrad-Service-Leute mal ausdrucken und nicht nach dem Buchbinder Wanninger-Prinzip den Kunden an die armen Underdogs im Store verweisen, wo man den Drucker gekauft hat.

Die sind nämlich genauso arm dran wie wir, wenn nicht ärmer :diabolisch:
MagWeb
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von MagWeb »

georg-AW hat geschrieben:Beim RF1000/2000 Bausatzgerät aber auch an ein Montageproblem welches vom Endkunden alleine zu verantworten ist.
@ Georg
Falsch!!! - zumindest nach deutschem Recht so wie ich es kenne. Ein Bausatz ist ein Gesamtprodukt. Dieses Gesamtprodukt bestehend aus Hardwarekomponenten und Aufbauanleitung.

Das Gesamtprodukt wird in diesem Fall nicht nur ausdrücklich an Käufer mit definierten Qualifikationen veräußert. Das bedeutet, dass eine Aufbauanleitung jede mögliche Gefährdung des Aufbauerfolges (wie auch Gefahren der Nutzung) erwähnen muss, da eben keine Grundqualifikation vorausgesetzt ist (C mag ja auf Kompetenzen wie Dich hoffen, tut das aber nicht explizit). Zu eben diesem Zweck finden sich etliche Warnungen in der RF2000 Aufbauanleitung wo der Anbieter vor unsachgemäßer Handhabung der Komponenten (was bei Mißachtung zum Verlust von Gewährleistung/Garantie führt) warnt. In Puncto des Anschlusses des Hotends findet man hingegen keinerlei derartigen Hinweis (in der mir zum Zeitpunkt des Kaufs per Link gelieferten Bauanleitung Version 0011395718) auf besondere Empfindlichkeit des Bauteils Extruder (wie Du die beschreibst). Wenn das Innere (für den Monteur unbekannt) etwaige konstruktive Schwächen (schwache Crimpverbindung) aufweist, hat der Hersteller des Bausatzes entweder darauf hinzuweisen oder durch Maßnahmen wie Zugentlastungen oder ähnlicher Maßnahmen einer "Fehlbehandlung" vorzubeugen. Unterläßt er dies und führt das zu Schäden ist das ein "Mangel" des Gesamtprodukts.

Nach dt. Recht ist zu unterscheiden:
- freiwillige "Garantie" des Veräußeres: Für eine definierte Zeit verpflichtet sich der Anbieter, als zusätzliche Leistung im Kaufvertrag, für die zugesagte Zeit für die zugesagte Funktionalität (= nicht zweckentfremdete) des/r Geräts/Dienstleistung Sorge zu tragen.
- gesetzliche "Gewährleistung": Der Veräußerer hat für die gesetzlich vorgeschriebene Zeit Mängel zu beseitigen, die zum Zeitpunkt des Kaufs bestanden haben. Beweislast eines Mangels zum Zeitpunkt des Kaufs liegt beim Käufer.
- "Kulanz": Bezeichnet keinen rechtlichen Gegenstand im eigentlichen Sinn, sondern ein dem Kunden wohlwollendes, freiwilliges Entgegenkommmen des Veräußeres. Kulanz als wirtschaftliches Instrument dient dem positiven Image eines Unternehmens, der Kundenzufriedenheit, Weiterempfehlungen .... Kulanz fusst nicht auf geltendem Recht, sondern auf rein wirtschaftlichen Interessen des Veräußeres.

Wenn man nun nachweisen kann, dass ein Mangel zum Zeitpunkt des Kaufs des Gesamtprodukts (Hardware+Anleitung) bestanden hat (und man kann das, denke ich) greift gesetzliche Gewährleistung. No deal, no compromise.

C ist dann nicht kulant, sondern vertraglich/gesetzlich verpflichtet!
bluelife23
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von bluelife23 »

Mein RF2000 wurde zur Überprüfung eingeschickt und jetzt warte ich auf Antwort. Hab ja das Extruderproblem bereits unter der Rubrik "Extruder" beschrieben. Es kann nichts mit Unterschieden zwischen RF1000 und RF2000 zu tun haben, da ich beim Austauschen von Conrad einen Extruder vom RF1000 bekommen habe - wir haben nur das obere Teil, also das Gewinde vertauscht und trotzdem hat er den Geist aufgegeben. Ich werde berichten, was rauskam.
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von doggy_2 »

Hallo ihr Schmelzer,

Ich habe ebenfalls ein Fertiggerät und eines der beiden Hotends hat sich bereits nach 2 Wochen verabschiedet. Der andere läuft bis heute problemlos. (Ca 6 Wochen )
Die Federn am Fördermotor sind viel zu schwach, ist aber leicht zu beheben. Zusätzliche Probleme hatte ich mit den Lüftern. Die waren in Reihe geschaltet und gaben keinen Mucks von sich. Ausgebaut und Einzel betrieben - Lüfter laufen. Wieder eingebaut und parallel verdrahtet, jetzt geht es zwar, allerdings nur auf 100% in der Softwareeinstellung.
Ein großes Thema war auch das abrollen des Filamentes. Ohne verwickeln nach ca 30-60 min ging da nix. Ich habe dann Adapter gedruckt in die Kugellager mit 10 mm Innendurchmesser reinpassen. Allerdings darf die Rolle auch nicht zu leicht abrollen, da sich dann das Filament u.U. Selbst abwickelt. Ein Haushaltsschwamm in der Filamentrolle schaft Abhilfe. Seit her läuft es perfekt. Auch mehrstündige Ausdrucke machen nun keine Probleme mehr. Jetzt kann ich den Drucker auch über Nacht laufen lassen. Die Quali der Ausdrücke ist mit Slic3er sehr gut. Das Gerät arbeitet hochpräzise, da gibt es nix zu meckern. Allerdings muss man sich eine Weile mit Probedrucken beschäftigen.
Was ich bis heute noch nicht hinbekommen habe ist die USB Verbindung zum Rechner. Ist aber nicht so tragisch, da die SD Karte einwandfrei funktioniert.
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JoBo
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von JoBo »

doggy_2 prüf mal die Bautrate am Drucker. In der FW ist die seit Version 1.10 auf 115200 eingestellt. Mit 250000 solltest du auch die Verbindung zum Rechner hinbekommen.

JoBo
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von riu »

Kann man im Repetier-Host nicht einfach auch 115200 einstellen?

Liebe Grüße,
Udo
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von JoBo »

Geht auch. Aber warum langsamer?

Gruß
Jörg
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von riu »

Wenn man nicht unbedigt als erste Handlung seine Firmware flashen will :whistle:
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Re: Eure Erfahrungen mit dem RF2000

Beitrag von Zaldo »

JoBo hat geschrieben:Geht auch. Aber warum langsamer?
Tja, warum überhaupt? Diese Frage hatte ich auch schonmal in den Raum gestellt. Nur leider nie eine Antwort erhalten.

Das Extrudersterben macht mir aber dann doch etwas kopfzerbrechen, hatte mir nämlich kürzlich einen Reserve-Extruder auf Halde gelegt. Aber so wie es aussieht, sollte ich wohl den jetzigen (funktionierenden) auf Halde legen und den Ersatzextruder einbauen. Damit der dann auch innerhalb der Gewährleistung den Geist aufgibt.

Wenn mein Extruder nämlich in zwei Jahren mal den Geist aufgeben sollte, und ich dann den längst gekauften Ersatz einbaue, und dieser zwei Wochen später die Grätsche macht, wird Conrad sich mit dem Kulanzaustausch ganz sicher beeilen...
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