Alternatives Düsenmaterial

Hier geht es ausschliesslich um die Extruder und Kühlung des Filamnts des RF1000. Fragen und Probleme sowie Verbesserungen können hier diskutiert werden
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hal4822
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Alternatives Düsenmaterial

Beitrag von hal4822 »

riu hat geschrieben:...dass es nur Messingdüsen gibt. Diese sind aber z.B. für das Carbon-Filament fast zu weich. ...
Liebe Grüße,
Udo
http://www.tkf-froemgen.de/de/produktbi ... ramik.html

Das Bildchen 2. Reihe von unten links hat schon recht viel Ähnlichkeit mit unseren Düsen.

In Sachen Hitzebeständigkeit, Verschleiß usw. ist technische Keramik von keinem Metall zu übertreffen.

Innengewinde ist vielleicht nicht optimal, weil der Düsenkörper gesprengt werden könnte.

Wäre ja schön, wenn hier jemand einen Zahntechniker kennt, der hier was dazu sagen könnte. Teuerstes Teil dürfte die Negativ-Form sein.

(riu) EDIT:
Ich habe mal das OT aus dem Thread: http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23&t=1034 in einen neuen Thread hier geteilt.
Zuletzt geändert von riu am Di 2. Feb 2016, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Off Topic aus dem Thread http://www.rf1000.de/viewtopic.php?f=23&t=1034
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rf1k_mjh11
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Keramik hat meist eine schlechte Wärmeleitung. Das wäre in diesem Fall sogar wünschenswert. Wenn die Düse einmal die Solltemperatur erreicht hat, gibt sie wenig Wärme an die Umgebung ab und kühlt nur sehr langsam aus. Der Temperaturabfall wäre gering.
Das geschmolzene Filament könnte die Schmelzkammertemperatur bis zum Düsenausgang beibehalten.

Man müsste vielleicht eine Spur länger warten, beim erstmaligen aufheizen.
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von hal4822 »

rf1k_mjh11 hat geschrieben:Keramik hat meist eine schlechte Wärmeleitung. ...
Wikipedia weiß es besser : "Eine neuere Entwicklung sind Kühlkörper aus keramischen Werkstoffen (Aluminiumoxid und Aluminiumnitrid), die insbesondere zum Ableiten der Wärme in der Leistungselektronik und LED-Anwendungen zum Einsatz kommen sollen."

Irgendwo habe ich dazu auch ein Bild gesehen und kann sagen, dass so ein Kühlkörper nichtmal zwingend verrippt sein muss !
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rf1k_mjh11
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von rf1k_mjh11 »

  • Sowohl Al2O3 als auch Siliziumkarbid werden gerne als Schleifmittel eingesetzt. Da kommt gutes Wärmeleitverhalten gerade recht.
    Al2O3 ist auch als "Rubin" bekannt, falls sich ein Hauch Chrom hineingeschmuggelt hat.
  • Zirconium-Dioxid, hingegen, wird gerade wegen seiner guten thermischen Isoliereigenschaften eingesetzt.
Ergo: diese Runde habe ich verloren, nur eines der drei eingesetzten Werkstoffe leitet Wärme schlecht.

mjh11
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von RAU »

Ich möchte noch anmerken, dass eine geringe Wärmeleitung an der Düse sehr nachteilig ist. Sie muss jede Menge Wärme an das Filament abgeben, dass dann einfach rausgepumpt wird und weg, tja. :)
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von rf1k_mjh11 »

RAU,

Meine Sichtweise:
Stell dir vor, die Düse wäre aus 'hochtemperaturbeständigem Styropor'. Also etwas dass unheimlich gut thermisch isoliert (wie die Hitzeschutzkacheln am Space Shuttle). Das geschmolzene Kunststoffmaterial würde praktisch nichts an Wärme beim 'durchwandern' der Düse verlieren, und käme beim Austritt genauso heiß an, wie es in der Schmelzkammer war.
Eine gut leitende Messingdüse, andererseits, bekommt zwar schnell die Wärme vom beheizten Teil mit, gibt sie aber genauso freudig an die Umgebung wieder ab (durch Strahlungswärme oder Konvektion). Dadurch entsteht ein Temperaturabfall in Richtung Düsenspitze. (Die V2 Düse, mit ihrem recht flachen Konus, ist nicht so sehr betroffen wie spitzere Düsen (die V1 oder jene von meinem Pico)). Folge dessen ist die Düsenaustrittstemperatur niedriger als jene der Schmelzkammer. Und sie schwankt je nach Materialdurchfluss. Wenn mehr Material durchfließt, steigt die Temperatur leicht, druckt der Drucker eine Sekunde nicht, sinkt schon die Temperatur.

Ein etwaiger Nachteil:
mjh11 hat geschrieben:Man müsste vielleicht eine Spur länger warten, beim erstmaligen aufheizen.
damit das Material in der schlecht leitenden Düse Zeit hat auch flüssig zu werden (nur durch die Wärmeleitung des schlecht leitenden Kunststoffs selbst.).

Wahrscheinlich handelt es sich nur um Zehntelgrade, wenn überhaupt. Ist auch nur meine Theorie....

mjh11
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von hal4822 »

Leider hat sich das Thema "Düsenverschleiß" wieder arg verstreut, denn zu meinem früheren Vorschlag, verschlissene Düsen galvanisch wieder brauchbar zu machen (oder sie gleich als Galvanoplastik herzustellen) hatte ich m.E. kein Feedback.

http://www.amazon.de/gp/aag/main?ie=UTF ... &sshmPath=

Irgendwann probiere ich es mit Palladium - aber dazu muss ich erstmal genügend Düsen verschleißen.

Ich habe zwar eine geeignete Drehbank, aber Edelstahl bohren stelle ich mir teuer (und zeitraubend!) vor, wenn man keine excellenten Bohrer hat. Galvanisieren kostet kaum Aufwand und ist bei Palladium sogar ungiftig.
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von RAU »

rf1k_mjh11 hat geschrieben:RAU,

Meine Sichtweise:
Stell dir vor, die Düse wäre aus 'hochtemperaturbeständigem Styropor'. Also etwas dass unheimlich gut thermisch isoliert (wie die Hitzeschutzkacheln am Space Shuttle). Das geschmolzene Kunststoffmaterial würde praktisch nichts an Wärme beim 'durchwandern' der Düse verlieren, und käme beim Austritt genauso heiß an, wie es in der Schmelzkammer war.
Eine gut leitende Messingdüse, andererseits, bekommt zwar schnell die Wärme vom beheizten Teil mit, gibt sie aber genauso freudig an die Umgebung wieder ab (durch Strahlungswärme oder Konvektion). Dadurch entsteht ein Temperaturabfall in Richtung Düsenspitze. (Die V2 Düse, mit ihrem recht flachen Konus, ist nicht so sehr betroffen wie spitzere Düsen (die V1 oder jene von meinem Pico)). Folge dessen ist die Düsenaustrittstemperatur niedriger als jene der Schmelzkammer. Und sie schwankt je nach Materialdurchfluss. Wenn mehr Material durchfließt, steigt die Temperatur leicht, druckt der Drucker eine Sekunde nicht, sinkt schon die Temperatur.

Ein etwaiger Nachteil:
mjh11 hat geschrieben:Man müsste vielleicht eine Spur länger warten, beim erstmaligen aufheizen.
damit das Material in der schlecht leitenden Düse Zeit hat auch flüssig zu werden (nur durch die Wärmeleitung des schlecht leitenden Kunststoffs selbst.).

Wahrscheinlich handelt es sich nur um Zehntelgrade, wenn überhaupt. Ist auch nur meine Theorie....

mjh11
Ja, ich habe mir deinen Pico Extruder und den original Conrad Extruder nochmal angeschaut und kann deinem Gedankengang folgen. Dieser basiert darauf, dass sich das Material vollständig auf die Drucktemperatur erwärmt hat, bevor es die Düse berührt und hinausgepresst wird. Denn die Düse wird sozusagen außen um die Schmelzkammer geschraubt.

Das ist bei meinem Extruder nicht so, was mich völlig fehlgeleitet hat. Bei meinem E3DV6 enthält nämlich die Düse auch den gesamten Schmelzraum. Das Material wird vom Heatbreak direkt in die Düse geführt und erst dort geschmolzen.
e3dv6_3mm.JPG
Darauf passt dann auch meine Aussage, dass eine gute Wärmeleitfähigkeit der Düse nur von Vorteil ist.

Sorry, dass ich den Unterschied nicht vorher bemerkt habe. Es ist aber auch interessant, wie unterschiedlich die Konstruktionsweisen der Extruder sind.
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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von rf1k_mjh11 »

RAU,

Aus der Sicht deines Hot Ends stimmt es auch, was du sagst. Eine Düse aus thermisch schlecht leitendem Material würde beim E3DV6 die 'thermische Masse' der Schmelzzone derart klein machen, dass es vermutlich Probleme beim Druck gäbe. Das 'kalte' nachfolgende Material hätte nicht genug Zeit, verflüssigt zu werden.

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Re: V2 Silberstahl Düsen

Beitrag von Zaldo »

Keramik als Basismaterial wäre auch von der thermischen Ausdehnung her viel besser als Messing.
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