Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Hier gehts um die Linearführungen und alternativen des RF1000. Hier kann auch die Stabilität des Druckers diskutiert werden.
blacky
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Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von blacky »

Ein hallo an alle Plastikschmelzer,

habe seit einiger Zeit bei langen Druckzeiten (>24h) das Problem, dass der Schrittmotor der Z-Achse scheinbar Schritte verliert und einen neuen Layer entweder zu hoch oder zu tief druckt (Bild 1). Der Fehler tritt sporadisch und nicht reproduzierbar auf. Die FW kann ich ausschließen, da das Problem von 0.91.48 - 0.91.59 gleichermaßen auftritt.

Habe bereits alle hier vorgeschlagenen Lösungsvorschläge ausprobiert die ich finden konnte:
[ol]
[li]STL-Datei kontrolliert. Kein Fehler. Selbe Datei mehrmals gedruckt Fehler an unterschiedlichen Stellen aufgetreten[/li]
[li]Z-Achse von Hand am Riemen hoch und runter gedreht. Keinerlei Schwergängigkeit erkennbar.[/li]
[li]Riemenspannung kontrolliert[/li]
[li]Motorstrom erhöht[/li]
[li]Microschritte von 32 auf 16 geändert[/li]
[li]Druckgeschwindigkeit schnell und langsam (20-30mm/s)[/li]
[li]Beschleunigung Z-Achse verringert (von 100 auf 50)[/li]
[li]Madenschrauben an den Ritzeln am Motor sowie den Kugelumlaufspindeln nachgezogen. Testdruck und letzte Hoffnung läuft gerade.[/li]
[/ol]

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Bei kleinen Objekten mit kürzeren Druckzeiten tritt das Problem nicht auf. Da kann ich auch hohe Objekte ohne Fehler drucken. Nur die langen Druckzeiten scheinen ein Problem zu sein.

Beim Start des aktuellen Drucks mit den nachgezogenen Madenschrauben ist mir dann erstmals noch etwas aufgefallen von dem ich nicht weiß, ob das normal ist. Ich versuche es mal zu erklären.
Wenn man von oben auf die Kugelumlaufspindel guckt (siehe Bild 2) ist an der Halterung der Y-Platte ein schwarzer Plastikring (Abstreifring?) zwischen der Spindel und dem Metallteil, das an die Y-Platte geschraubt wird. Der Plastikring hat auch eine kleine Nase, von der ich mal annehme, dass diese das Verdrehen in der Halterung verhindern soll. Bewege ich die Z-Achse, dreht sich das schwarze Plastikteil ein Stückchen mit. Die Nase hat sozusagen etwas Spiel. Also nicht im Sinne von ich-kann-es-hin-und-her-wackeln, sondern es dreht sich eben ein Stückchen mit.

Darf das sein, oder könnte das die Fehlerursache sein?

Danke schon mal für eure Antworten :).
Viele Grüße
Fabian
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rf1k_mjh11
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von rf1k_mjh11 »

Fabian/blacky,

Du wirst wahrscheinlich recht haben - der schwarze Teil wird der Abstreifring sein. Der verhindert erstens, dass weniger Schmutz eindringt, und zweitens, dass das Schmiermittel entweicht.

Die Dinger bewegen sich bei mir auch immer ein Stück vor und zurück - damit wird DAS nicht die Ursache deiner Probleme sein, leider.

Das einzige, dass ich noch vorschlagen könnte, ist mit der Z-Beschleunigung noch weiter herunter zu gehen. Nachdem (normalerweise) nur einmal pro Layer mit Z verfahren wird, opfert man durch eine langsamere Beschleunigung kaum was an Druckzeit.

mjh11
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von hal4822 »

Es gibt ein 68seitiges PDF-Dokument (URL habe ich hier irgendwo bei der Frage nach Schmierfett verlinkt) und da sind auf Seite 11 auch diese sogenannten Abstreifer abgebildet und etwas beschrieben:

"Vor der Montage die beiden Abstreifer auf richtigen Sitz in der Mutter prüfen. Die Abstreifer sind durch eine Nase in der
Mutter ausgerichtet und dürfen nicht über das Muttergehäuse herausschauen."


Bewegen lassen sollten die sich sicher auch nicht, wie Du ja schon an der Nase erkannt hast.

Mir scheint, dass was eingedrungen ist, was gelegentlich die Kugeln bremst (vermutlich ein Bruchstück des Abstreifers selbst).

Das kann natürlich nicht das Auftreten des Fehlers nur bei langer Laufzeit erklären. Da hätte ich dann momentan auch keine Erklärung, denn "heißlaufen" scheidet sicher aus. Eine Erwärmung der Gewindestangen führt natürlich auch zu einer Längenänderung und da sollte das Spiel des Kugellagers groß genug sein, damit die Längsdehnung nicht ruckartig erfolgt.

Wenn der RF 1000 ausschließlich als Drucker genutzt wird würde (bzw. werde) ich Gleitlager verwenden, denn die z-Achse wird ja nur beim Fräsen gegebenenfalls laufend rauf und runter bewegt.
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von R3D3 »

hal4822 hat geschrieben:
Wenn der RF 1000 ausschließlich als Drucker genutzt wird würde (bzw. werde) ich Gleitlager verwenden, denn die z-Achse wird ja nur beim Fräsen gegebenenfalls laufend rauf und runter bewegt.

Klingt spannend. Die Gleitlager: zusätzlich zu den, oder anstatt der Kugelspindeln? Wie befestigt bzw. gelagert?
Schönen Gruß - R3D3 :victory:

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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von Zaldo »

Na als Ersatz wird schwierig denke ich, die Kugelumlaufspindeln sind ja gleichzeitig der Antrieb. Zusätzlich... Da war doch hier schonmal was im Forum irgendwo...
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von blacky »

Danke für eure schnellen Antworten.
Dass sich die Dinger bei dir mjh11 auch mit bewegen beruhigt mich schon mal. Schade nur, dass es nicht des Problems Lösung ist.

Dreck könnte da schon mal rein gekommen sein. Habe mal Messing gefräst und da fielen schon sehr kleine Metallspäne/-staub ab.
Aber wie du hal4822 schon richtig sagtest erklärt das auch nicht den Fehler bei langem Betrieb. Habe die Spindeln auch echt oft von Hand am Riemen bewegt und habe da nie auch nur einen Hauch von Widerstand bemerkt. Und so kraftlos sind die Schrittmotoren ja nun auch nicht, dass sie beim kleinsten für mich nicht spürbaren Widerstand Schritte verlieren.

Heißlaufen schließe ich auch aus. Die Motoren haben alle ob kurz oder lang im Betrieb um die 40°C.

Ich werde mit der Beschleunigung noch herunter gehen und mein Glück weiter versuchen. Ich habe zwar die Druckeinstellung so, dass beim Retract auch Z "gelupft" wird, sodass Z schon auch mal öfter pro Layer bewegt wird, aber Geschwindigkeit ist mir eh nicht so wichtig.

Langsam glaube ich schon gar nicht mehr an mechanisch verursachte Schrittverluste, da das Fehlerbild eigentlich immer gleich ist, wenn auch an unterschiedlichen Stellen. Immer wird ein Layer ausgelassen oder übersprungen. In der configuration.h ist für die Z-Achse ein Wert von 80 * microsteps pro mm angegeben. Bei meinen derzeit benutzen 32 microsteps und einer Layerhöhe von 0,1mm macht das 256 Schritte, die der Motor auf einmal verlieren müsste. Alle anderen Layer werden ja schön exakt übereinander gedruckt.Würde der Motor zwischendrin auch mal ein paar Schritte verlieren, dann wäre das Ergebnis sicher nicht so sauber sondern auch von weniger ausgeprägten "Quetschrändern" gesäumt. Und dass ein Span im Lager immer genau für einen Layer blockiert und dann immer genau so viele Schritte verlieren lässt, dass das Fehlerbild immer gleich ist kann ich mir nicht so recht vorstellen.

Ich setze jetzt meine Hoffnung in die Ritzel. Die waren jetzt nicht locker, aber von den insgesamt 6 Madenschrauben ließen sich 2 noch ne 1/8 Umdrehung anziehen. Vielleicht sind die doch ab und an mal durchgerutscht, als der Langzeitdruck alles aufgewärmt hatte.
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von Zaldo »

Obacht, Schrittmotoren im Mikroschrittbetrieb haben Abschnittsweise unter Umständen sehr wenig Drehmoment, je nach Rotorstellung. In so einer Stellung halte ich es durchaus für möglich, dass der Motor einen ganzen Haufen Schritte verliert, falls er auf einen geringen Widerstand stößt.
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von blacky »

Hallo Zaldo,

ich weiß, dass die Reduzierung der Mikroschritte wohl mehr bringt als den Motorstrom zu erhöhen. Aber scheinbar bin ich hier ja der einzige der mit diesem Problem zu kämpfen hat. Hatte die Mikroschritte ja auch schon früher reduziert, was aber keine Abhilfe schuf.

Und so wie ich die Configuration.h gelesen habe ist da auch nix mit Voll- oder Halbschritt einzustellen, oder liege ich da falsch? 8 Mikroschritte war das kleinste was ich zum einstellen fand.

Welche Einstellung benutzt du denn?
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von Zaldo »

Ich habe an der Einstellung in der configuration.h nichts geändert. Allerdings hatte ich bei einem Ausdruck auch mal, dass er zwei Layer aufeinander gedruckt hat - bei einer Höhe von ca. 7cm. Das war leider bis dato aber mein einziges höheres Objekt das ich gedruckt hatte.

Ich glaube allerdings nicht dass Du der einzige bist, denn ich blätter immer mal wieder durch die "Zufallsbilder aus dem Forum" - gerade eben erst wieder, und hab da gleich mehrere Bilder gesehen, wo höhere Objekte diesen typischen Wulst haben. Nur leider kann man von diesen Bildern aus ja nicht den entsprechenden Beitrag aufrufen (was manchmal übrigens sehr sehr schade ist).

Bist Du sicher dass er Deine Änderungen in der configuration.h überhaupt übernommen hat? Spontan fällt mir dazu dies hier ein:

Changes in configuration.h have no effect

Often you want to tweak some firmware settings like steps per mm, acceleration, etc. The normal way is to change the values in configuration.h, compile and upload. To remedy this time consuming task, the Repetier-Firmware can store the most important parameter in the controler EEPROM, which take precedence if enabled. So if your changes have no effect, you may have enabled EEPROM. Search for

#define EEPROM_MODE 1

and check the value. If it is set to 0, EEPROM is disabled. If you set it to a different value, the EEPROM gets overwritten with the current values of configuration.h

Hint: Repetier-Host users have a window for changing the EEPROM values.
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Re: Gewindeumlaufspindel schwarzes Plastikteil Spiel

Beitrag von blacky »

Wenn du nichts geändert hast sind es glaube ich 32 Mikroschritte.
Es gab mal einen FW-Bug bei dem der Fehler immer an der gleichen Stelle auftrat. Das wurde aber behoben.

Das Objekt muss nicht unbedingt hoch sein. Mal habe ich den Fehler auf 5mm, mal erst bei 1cm. Auffallend ist nur, dass kleine Objekte mit entsprechend kürzerer Druckzeit keine Fehler aufweisen.

Danke für den Tipp mit der Übernahme der Einstellungen. Ich habe zu der Rumprobierzeit EEPROM immer auf 0 gestellt, damit immer nur die Werte aus der Config.h übernommen und nicht alte Werte aus dem EEPROM genommen wurden.

Werde den Test aber noch mal mit 8 Mikroschritten machen (hatte damals nur auf 16 reduziert) und auf EEPROM achten.
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