Mein erster PVA-Druck

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Digibike
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Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Digibike »

Hi!

Ich habe das Zeug ja schon ewig (7 Monate oder sowas) bei mir verschweißt rumliegen. Ich bin dem Material etwas zwiespältig gegenüber.
Als Support ist eigentlich das beste Material das Druckmaterial. Jedes andere Material bringt nur Problemchen mit. Und bisher bin ich damit
auch ganz gut gefahren. Zum anderen ist es ein Sündhaft teures Material - nur um es dann fortzuspülen...
Und letztlich ist es einmal angebrochen nicht ganz so "Pflegeleicht" zu lagern wie andere Filamente...

Aber nun habe ich´s getan: Ich habe die Rolle aufgebrochen, da ich eine (für mich) sinnvolle Anwendung gefunden habe!
Support der besonderen Art! Ich muß eine Glasscheibe schwimmend lagernd verkleben. Dummerweise ist die Scheibe unterschiedlich stark und die Abstände an den Aufnahmen stark schwankend, so kommt es, dass der Kleber teilweise verdrängt wird - und dann macht es "knack"...
Mit diesen Teilen, die im Rahmen an den tiefsten Stellen eingelegt werden, kann ich - vorrausgesetzt, dass ich vorher sauber ausgemessen habe - exakt die Höhe der Scheibe definieren. Die 5 Löcher werden unmittelbar vor dem verkleben mit Wasser gefüllt. Scheibe drauf und den Rest machen Kleber und Wasser unter sich aus... :zwinkern: Und da der Kleber Wasser bzw. Feuchtigkeit zum abbinden braucht, macht es auch nichts, wenn das PVA-Teil sich dann verabschiedet und etwas Wasser rum wabbert.
Ging recht gediegen zu drucken bei 35 mm/sec und 215 Grad (erster Layer 220) und 55 Grad Bedtemperatur. Aber sind, glaub ich etwas zu Massiv - die kann ich schwächer drucken. Das Material ist (ungelöst) erstaunlich stabil...
Mal etwas zweckentfremdet, der Support, aber... :woohoo:
Ergebnis der 3 Teile sieht dann so aus:
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Maggo-3 »

Ich hatte in den letzten Wochen auch einige Erfahrungen mit PVA Filament machen können.
Hierbei habe ich ca. 3-4 Rollen des PrimaSELECT PVA Filaments verdruckt und damit verlorene Formen zu erstellen.

Ich habe es mit 45mm/s und einer 0,8er Düse (da die zu Druckenden Teile doch recht groß waren) mit 220°C verdruckt.
Von der Stabilität des Materials war ich ebenso wirklich begeistert und überrascht.

Zudem habe ich mir eine "PVA-Milch" aus dem Filament und etwas Seifenwasser - die ich zusammen im Ultraschallbad gelöst hatte - erstellt um Teile aus PVA miteinander verkleben zu können.
Da ich das Filament nahezu gar nicht auf meiner MTPlus DDP zum Haften bringen konnte habe ich diese Milch vor dem Druck auf die DDP Platte aufgepinselt. Die Haftung war so wirklich extrem gut und die Teile haben sich beim Abkühlen super vom Bett gelöst.

Was ich allerdings nicht in den Griff bekommen habe war das "auslaufen" der Düse. Irgendjemand hat das hier mal als "Camembert" bezeichnet, was ich recht zutreffend fand.
Ich habe mal ein Bild angehängt, in dem man vielleicht etwas erkennen kann was ich meine. Besonders im vorderen Bereich beim Infill ist das ganz gut zu erkennen.
Der ganze Schmodder löst sich dann natürlich irgendwann, weshalb sich alle meine PVA Teile auch gut als Rassel eignen würden.
Den Retract habe ich dann immer mal bis auf 5mm mit 80mm/s (E3DV6 Titan) erhöht, was das ganze zwar etwas besser gemacht, aber nicht gelöst hat.
2017-11-25-PHOTO-00001315.jpg
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Digibike »

Hi!

Vermutlich bekommst das so gar nicht in den Griff. Beim UM3 haben Sie dafür einen extra Extruder. Soweit ich das gesehen habe, unterscheidet
er sich (neben den Kontaktpunkten auf der Platine, mit denen der Drucker die Extruder unterscheidet), wohl hauptsächlich durch die Verwendung
einer anderen Düse. Diese ist schmäler und länger, soweit ich das so sehe. Damit kühlt Sie, bei Absenken der Temperatur deutlich schneller ab, was
den Schmoder merklich reduziert. Mit dem Retract wird das eher nicht hinhauen, wie du aber auch schon bemerkt hast... Auf meiner DDP hab ich es, allerdings nach einigen Anläufen - zum haften gebracht. Aber das war ein anderes Thema...

Gruß, Christian
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Nibbels
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Nibbels »

Oozing...

Wenn man fake E3D-Düsen "sehr billig kauft", ist unter Umständen der Ausgangskanal im Gegensatz zur Idealdüse zu lang.
(Die Mini-Bohrung/engste Stelle, wo am Ende das Filament durch muss, ist durch die schlechte Maßhaltigkeit des Innenlochs zur Düsenspitze bei diesen Düsen unter Umständen zu lang. -> Größere Digits als bei den original E3D-Düsen)

Auch sehr enge Düsen (0.25 / 0.20) könnte man für PVA testen, sodass die nicht von selbst oozen können.

Glaubt da jemand dran, oder blubbert im PVA vermutlich einfach nur die aufgesogene Luftfeuchtigkeit vor sich hin, sodass vorne das Material rausgetrieben wird?

LG
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Bitte 1.42.17 bis 1.42.21 meiden!
SD-Druck mit der Community-FW <= 1.43.99 aktuell meiden.
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Maggo-3 »

Wie hast du es denn dann nach einigen Anläufen auf deiner Platte zum Haften gebracht?
Bei mir hat wie gesagt nichts außer das Beschichten der Druckplatte geholfen.
Das war jedoch eigentlich eine ziemlich gute Lösung, da die Haftung bombenfest war (wraping nahezu unmöglich) und sich beim Abkühlen super gelöst hat.

Das mit den Düsen ist ein guter Punkt.
Ich habe nämlich für die Versuche nicht meine guten MircosSwiss Düsen verwenden wollen, weshalb ich das mit ner billigen 0,8mm Messingdüse gedruckt habe.
Mit kleineren Düsen würde das wahrscheinlich wirklich besser werden, aber bei den großen Teilen, die ich da zu drucken hatte dauert ein Druck dann wahrscheinlich mehrere Tage.

Die aufgesogene Luftfeuchtigkeit merkt man übrigens auch sehr stark (man hört das Platzen kleinerer Bläschen und ich bilde mir ein, dass die Drucke etwas milchiger werden).
Das ganze trifft aber auch nur zu, wenn das Filament mal 1-2 Wochen angebrochen ist.
Bezüglich des Auslaufens konnte ich da noch keine Unterschiede zwischen frischen und etwas älterem Filament feststellen.
Zugegebenermaßen habe ich da aber auch noch nicht wirklich drauf geachtet.

Grüße
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Digibike »

Hi!

Frisch konditioniert und gründlich mit Aceton abgewischt. Danach Höhe feinkorrigiert und dann lief es wieder.
Aber ich bin gerade am experimentieren, wieviel ml Wasser ich pro g PVA zum lösen brauche. Es ist ja relativ schnell
gesätigt und dann löst es das PVA nicht mehr weiter auf. Leider find ich dazu nichts in den Datenblättern. Versteifen
sich wohl nur auf den eigentlichen Druck (nicht unwichtig, klar), aber bei dem Anwendungsfall sollte halt so wenig wie
möglich Wasser im Spiel sein...

Die Düsengröße ist es wohl eher weniger. Es ist die Länge der Düse an sich, die da wohl eher ausschlaggebend ist.
Edwin von der 3D Druck community hat sich z.b. in seine Düse ein Gewinde geschnitten und dreht da Airbrushdüsen
rein. Einmal die Diva richtig eingestellt druckt Sie extrem genau. Das dürfte bei PVA eigentlich auch sehr gut
funktionieren. Sobald die Temperatur abgesenkt wird, kühlt Sie sehr schnell an der Spitze ab - die Schmiererei hört auf.

Gruß, Christian
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Maggo-3 »

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Mischungeverhältniss in etwa 50:50 sein sollte.
Wobei ich das nur subjektiv abschätzen kann, da ich das nie genau nachgemessen habe.
Ich übersättige meine Lösung allerdings auch lieber mit PVA, als dass ich zu viel Wasser in der Mischung habe. Zum Verkleben möchte ich die Volumenschrumpfung durch das Verdampfen des Wassers so gering wie möglich halten.

Grundsätzlich gibt es meiner Meinung nach 3 Faktoren, die das Auflösen des PVAs extrem beschleunigen.
1. Temperatur: Ab 60-70°C merkt man meiner Meinung nach deutlich, dass sich das Material viel besser und schneller löst.
2. Ultraschall: Damit das Wasser auch überall "hingespült" wird empfiehlt sich ein Ultraschallbad. Das beschleunigt die Auflösung extrem und lässt eine vermeintlich gesättigte Lösung noch um einiges weiter lösen.
Ich habe meine Milch in einem alten Marmeladenglas angemischt und dies dann einfach geschlossen ins Ultraschallbad gestellt, damit ich mir nicht mein Bad versaue.
Hierfür reicht auch ein einfaches 20€ bad zum Brillenreinigen o.Ä. aus.
3. Spüli: Ich habe irgendwo gelesen, dass ein paar Tropfen Spülmittel die Auflösung auch beschleunigen soll.
So genau habe ich das noch nicht analysieren können, bilde mir jedoch ein, dass das wirklich etwas bringt.

Meine "PVA-Milch" hat dann am Ende eine Konsistenz wie Honig und ist wirklich sehr dickflüssig. Zum Verkleben ist das super.


Das mit der Airbrushddüse klingt wirklich interessant.
Das wäre spannend das auch mal mit PVA auszuprobieren.

Mit was für einer Düse hast du deinen Druck denn gemacht?
Und hat dein Plan mit dem Verkleben der Glasscheibe eigentlich so funktioniert, wie du dir das vorgestellt hast?


Grüße, Marco
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Re: Mein erster PVA-Druck

Beitrag von Digibike »

Hi!

Meine Glasscheibe ist mittels 3M mit der DDP fest verklebt - funzt einwandfrei.
1:1 kann ich so jetzt nicht bestätigen... Also, um 1 g PVA aufzulösen habe ich etwa 6 g Wasser mehr schlecht als recht zum
auflösen gebraucht - reste waren noch da, aber keine Tragfähigkeit/Verbindung mehr... Ich habe mittlerweile auch
2 neue Varianten gedruckt. Die letzte Ihnen komplett hohl. Das wird's wohl auch werden. Scheint genug Festigkeit zu haben
und damit max. Volumen zum lösen. Spüli muß ich mal testen wegen Geruch und Kleberreaktion. Das ist nämlich das Hauptproblem...
Der Kleber kommt mir einer geringen Menge Wasser schon klar - reagiert ja mit Wasser... Aber Zuviel ist Fatal, da der Kleber einen
gewissen schrumpfprozess während der Reaktion hat. Zuviel Wasser läßt diesen aber nicht zum erliegen kommen... Da ist schon
die Frage, wie er auf Wasser, dass mit PVA gesätigt ist, reagiert. Wenn dann auch noch Spüli dazu kommt, wird's irgendwann ein
unkontrollierbarer Klebeprozess dank Chemiecocktail...
Heißes Wasser hatte ich auch schon beobachtet. Damit geht das rasend schnell (Verhältnis etwa 1,5 h zu 6 h, sprich 4 mal schneller. Reißt wohl gleich richtige Löcher in die Poren, damit das Wasser tief eindringen kann...).
Ich habe meinen Ulitmaker 3 dafür gerüstet und da habe ich extra Extruder (Bezeichnung BB). Der ist extra für PVA konzipiert. Daher habe ich ja gesagt, der hat eine etwas längere Düse, eben aus diesem Grund, damit bei Temperaturreduktion die Spitze gleich abkühlt und der Fluß zum erliegen kommt... Braucht nur wenige Grade Absenkung, von daher geht das so recht gut. Aber wenn der Extruder Zuviel Wärme speichert, wird das mit PVA zur Qual! Das hört nicht auf nachzulaufen. Schon das Problem des Wasserziehens arbeitet da dagegen, da Wasser bei 100 Grad verdampft und sich durch die Expansion Druck aufbaut. Da ist ständig Druck auf der Düse, wenn dann auch noch Temperatur in der Spitze bleibt, dann fröhliches sabern á la Camembert...
Aber es gibt ja sogar schon welche, die am RF UM3 Extruder verbaut haben, soweit ich das mal überflogen habe. Haben Vor- und Nachteile.
Nachteil ist bei höheren Tempi die fehlende Heizleistung/Wärmespeicherung. Weiterer Nachteil ist die feste Düse (kann ich nicht wechseln, gibt es in 0,4 und 0,8 mm - hab bei den Orginal nur 0,4er - 0,8er gibt's erst seit kurzem und ich habe nun Solex...). Aus dem Grund habe ich mir auch Solex Düsen gekauft. Satter Preis, aber gleich Satz Düsen und Werkzeug zum Wechseln mit geordert und ich war das ja schon gewohnt - die DGlass-Extruder waren ja auch nicht gerade ein schnäppchen... Aber arbeiten tun Sie gut und damit ist gut...

Gruß, Christian
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